Der Bildschirm des Apple-Macintosh (im folgenden "Mac" genannt) sieht dem von Windows (unter MS-DOS) recht ähnlich. Allerdings ist es beim Mac einfacher, Töne wiederzugeben und Schrift zu vergrößern.
Es gibt relativ preiswerte Programme, mit denen man aus dem Mac ein ganzes Textlesesystem machen kann.
Im einzelnen gibt es für den Mac folgende preiswerte Programme für Sehbehinderte:
"CloseView": Großschriftsystem, ist im Preis des Mac inbegriffen
"inLARGE 2.0": weiteres Großschriftsystem, kostet nur ca. 250 DM
"outSPOKEN": Sprachausgabe für den Mac, kostet nur ca. 750 DM
"Omnipage-Direct": OCR-Software zur Texterkennung (Scanner), kostet ca. 500 DM.
Interner Hinweis: Eine Beschreibung der Großschriftprogramme "CloseView" und
"inLARGE" sollten noch nachgetragen werden.
Es gibt verschiedene Varianten des Betriebssystems UNIX auf dem Markt. Die übliche graphische Arbeitsoberfläche von UNIX ist X-Windows.
X-Windows kann wiederum als "Oberbegriff" für verschiedene Programmmanager angesehen werden. Mit MS-DOS-Begriffen erklärt: UNIX entspricht MS-DOS, X-Windows einem Aufsatz wie Win3.11, den es in verschiedenen Formen (Motif, fwm, owm, twm) gibt.
Die Einstellungen dieser verschiedenen Systeme sind nicht einheitlich, auf alle Varianten und Details kann hier nicht eingegangen werden. Es ist durchaus möglich, daß einige Vorschläge auf bestimmten Systemen nicht durchführbar sind.
Grundsätzlich kann man X-Windows-Einstellungen auf 3 Ebenen vornehmen:
3.2.1 für einzelne Programme bei jedem Aufruf
3.2.2 für mehrere Programme gemeinsam und dauerhaft (Datei ".Xdefaults")
3.2.3 Allgemeine Einstellungen der Fenster
a) Farben
Optionen zur Änderung der Farben:
Vordergrund-Farbe (-fg FARBE)
Hintergrund-Farbe (-bg FARBE)
Cursor-Farbe (-cr FARBE)
Mauszeiger (-ms FARBE)
hilight Cursor (-ah)
Reverse Video (-rv)
Als Farbe können in der Regel alle Farben in englischer Sprache angegeben werden. Rufen Sie z.B. "xterm" auf mit "xterm -bg black -fg white -cr green&".
b) Schriftgröße
Die Schrift läßt sich mit der Option "-fn SCHRIFTART" verändern. Vorschläge sind die Schriftarten:
-misc-fixed-bold-*-*-*-20-*-*-*-*-*-*-*
-adobe-courier-bold-*-*-*-20-*-*-*-*-*-*-*
Es kommen auch Schriftsätze mit Proportionalschrift wie Helvetica in Frage, die eigentlich besser lesbar; allerdings kann es hier zu Darstellungsfehlern kommen (Umbrüche, ...). Beispiel:
-adobe-helvetica-bold-r-*-*-20-*-*-*-*-*-*-*
Der Aufruf des Programms "emacs" könnte z.B. so aussehen:
emacs -fn -adobe-courier-bold-*-*-*-20-*-*-*-*-*-*-*&
Die Zahl "20" bezeichnet die Schriftgröße und kann beliebig variert werden. Wir empfehlen das Programm "xfontsel" zum Austesten der möglichen Schriftarten. Wenn das System angibt, die Schriftart nicht zu kennen, haben Sie vielleicht nur einen Strich "-" vergessen! Ein "*" steht für den Standardwert anderer hier nicht interessanter Einstellungen.
c) Fenstergröße
Durch die Vergrößerung der Schrift vergrößert sich auch das Programmfenster. Die Größe des Programmfensters läßt sich mit der Option
"-geometry BREITExHÖHE" steuern, z.B. "xterm -geometry 100x50&" .
Die Zahlen bezeichnen Höhe und Breite (bei emacs und xterm die Anzahl der Zeilen und Spalten).
d) Zusammenfassung
Es ist natürlich nicht möglich, bei jedem Programmaufruf alle Optionen anzugeben. Eine Möglichkeit, alle Optionen zusammenzufassen, sind sogenannte Shell-Skripte (etwa: Programmabläufe in ASCII-Notation).
Einige Beispiele finden sie in der Datei "unix.tgz", die Sie mit
"tar -zxvf unix.tgz" entpacken können.
Diese Dateien können alle von einer Shell aus aufgerufen werden. Sie sollten die
Schriftgröße Ihren Bedürfnissen anpassen. Abhängig davon ist wieder die Fenstergröße.
Dauerhafte Einstellungen der Farben und Schriftarten/-größen für Programme können Sie in der Datei ".Xdefaults" vornehmen. Diese Datei finden Sie in Ihrem Home- Verzeichnis.
Den oben angegebenen Optionen entsprechen jeweils Stringvariable, die in dieser Datei gesetzt werden. Das Programm liest beim Start diese Variablen so wie - in 3.2.1 beschrieben - die Commandline Optionen.
Dem xterm -fg white entspricht xterm*foreground: white
xterm -bg blue entspricht xterm*Background: Blue
xterm -rv entspricht xterm*reverseVideo: True
xterm -ms white entspricht xterm*PointerColor: white
Wenn Sie unsere Optionen übernehmen möchten, können Sie die ".Xdefaults"- Datei aus dem "unix.tgz"-Archiv an Ihre ".Xdefaults"-Datei anhängen.
Standard-Einstellungen finden Sie in ".ad"-Dateien (z.B Netscape.ad), die bei manchen Systemen im Verzeichnis "/usr/local/lib/X11/app-defaults" oder vielleicht in "/var/X11R6/lib/app-defaults" zu finden sind. Die Einstellungen, die Sie verändern möchten, können Sie in Ihre ".Xdefaults"-Datei übernehmen und weiter verändern. In manchen Fällen ist ein Neustart des Window-Managers notwendig, da manche Programme ihre letzten Einstellungen intern speichern.
Einstellungen der Farben und Schriften der Fenster und spezieller Menüs werden in den Konfigrationsdateien der jeweiligen Window-Manager vorgenommen (z.B. den Dateien ".fvwmrc", ".twmrc", "Mwm"). Hier finden Sie Angaben wie z.B.
WindowFont -adobe-helvetica-bold-r-*-*-12-*-*-*-*-*-*-*
für die Fensterschriftart oder z.B. StdForeColor Black
für die Vordergrundfarbe, die Sie, wie im ersten Teil beschrieben, verändern können. Die genauen Bezeichnungen sind vom Window-Manager abhängig. Die Erklärung von Einzelheiten würde hier zu aufwendig sein.
Die Farben von HTML-Dokumenten (einem speziellen INTERNET-Textformat) sind sehr unterschiedlich. Häufig werden die HTML-Seiten mit Bildern hinterlegt, die die Lesbarkeit des Textes stark einschränken.
Die Farbeinstellungen in der ".Xdefaults"-Datei ermöglichen eine Farbeinstellung, die bei jedem Dokument erscheint. Dazu ist der folgende Befehl notwendig:
Netscape*documentColorsHavePriority: False
Eine mögliche Einstellung der Farben finden Sie in unserer ".Xdefaults"-Datei.
Die Einstellung der Schriftart von Netscape wird am einfachsten im Menü unter
"General preferences / Fonts" vorgenommen.
Es kostet als "Upgrade" gegenüber WINDOWS ca. 150 DM, als Vollversion z.Z. ca. 400 DM. Dazu kommen ggf. nötige Hardware-Änderungen: Der Hauptspeicher braucht (mindestens!) 8 MB RAM statt bisher 4 MB RAM, die Festplatte braucht allein für WIN95 80 MB, ggf. auch eine andere Tastatur mit zusätzlichen WIN95-Tasten.
A) Benutzung von Windows-Programmen unter WIN95
Allgemeine Anwendungs-Programme, die für Windows 3.11 geschrieben sind, laufen zwar auch unter WIN95 (z.B. WORD, WordPerfect, ...) bringen aber keinen Vorteil, solange sie nicht speziell an WIN95 angepaßt sind (z.B. WORD, WordPerfect ab Version 7).
Großschriftprogramme für Windows 3.11 greifen jedoch soweit in das Betriebssystem ein, daß sie nicht unbedingt für Windows 95 geeignet sind. Mehrere Großschriftprogramme sind aber lauffähig oder wurden bereits an WIN95 angepaßt:
LENS, MAGIC2, METAMOUS, ZOOMIN und ZOOMTEXT 5.1 laufen voll unter WIN95.
B) DOS-Programme unter Windows 95
DOS-Programme können unter Windows 95 mit Hilfe der MS-DOS Eingabeaufforderung gestartet werden. Die Eingabeaufforderung erhält man, indem man über den "Start"-Button "Programme" - "MS-DOS Eingabeaufforderung" auswählt (dies entspricht der Eingabeaufforderung von Windows 3.11). Ferner können MS-DOS Programme direkt unter der "Arbeitsplatz"-Funktion gestartet werden (dies entspricht dem Dateimanager).
Programme, die unter Win95 bei Systemstart aktiviert werden sollen, müssen wie bei Windows 3.11 in der Autostart-Gruppe eingetragen werden. Dies gilt auch für Windows 3.11 und DOS-Programme. Die genaue Verfahrensweise ist im Kapitel 1.3 bei "QUICKMENU" genauer beschrieben.
C) Besondere sehbehindertenfreundliche Einstellungen von WIN95
Abb. zu WIN95: In diesem Fenster können viele sehbehindertenfreundliche Einstellungen vorgenommen werden. Hinter diesem Fenster befindet sich der "Desktop"
(Arbeitsfläche) von WIN95.
Insgesamt sind viele Einstellungen für eine deutlichere Lesbarkeit unter WIN95 relativleicht möglich, die unter WINDOWS nur mühsam oder gar nicht möglich waren. Diese Möglichkeiten werden nachfolgend vorgestellt (Auswahl):
Das Menü für die nachfolgenden Einstellungen wird folgendermaßen erreicht:
- Start von WIN95
- Mauszeiger auf die leere Desktopfläche fahren, rechte Maustaste drücken.
- Es erscheint ein "Kontextmenü" mit mehreren Auswahlmöglichkeiten. Unter ihnen
mit der Maus auf das letzte Feld "Eigenschaften" fahren und dies mit RETURN
starten.
- Es erscheint ein Fenster "Eigenschaften von Anzeige" mit 4 Menüpunkten, am
wichtigsten ist "Darstellung". Dies anklicken.
- Es erscheint das oben abgebildete Fenster.
Wenn Änderungen vorgenommen werden, ist immer zuerst im Bereich "Bildelement" das entsprechende Element zu wählen und dann die Einstellungen unter "Schriftart", "Größe" und "Farbe" (für das Element und die Schriftart) zu wählen.
In der nachfolgenden Tabelle werden die Änderungen in WINDOWS denen in WIN95
gegenübergestellt:
Einstellungen unter WINDOWS | zu wählendes "Bildelement" für WIN95 |
deutliche Rahmen der Fenster (Kap. 2.2.1) | Aktiver / Inaktiver Fensterrahmen |
größere Menü-Schrift (Kap. 2.1.2) | Menü |
größere Schrift im Dateim. (Kap. 2.1.3) | entfällt, da mit "Symbol" schon eingestellt * |
größere Schrift des Icons (Kap. 2.1.5) | Symbol |
größere Iconabstände (Kap. 2.1.5) | Symbolabstand (Horizotal / Vertikal) |
besser erkennbare Icons (Kap. 2.1.6) | Symbol (hier die "Größe" ändern) |
Der Dateimanager existiert in seiner alten Form nicht mehr; er ist mit dem Programm-Manager zu einem Programm zusammengefaßt worden. In ihm werden Programme, Dateien und Verzeichnisse als Objekte mit einem eigenen Icon dargestellt. Daher wird die Schrift über die Iconschrift (siehe Tabelle) eingestellt!
Mit dem Menüpunkt "Eigenschaften von Anzeige" können noch viele weitere Einstellungen vorgenommen werden, z.B. Farbe der markierten Objekte, Farbe der Buttons...
Leider ist es uns bisher nicht gelungen, die Schrift bestimmter Menüpunkte ("Laschen" von Registrierkarten, ähnlich wie in WinWord) zu ändern, ebenso die Schriftart bestimmter Texte in Auswahlfenstern (u.a.).
D) Besser sichtbare Mauszeiger (Systemeinstellung)
WIN95 bietet verschiedene vordefinierte Mauszeiger an, die für Sehbehinderte gut geeignet sind. Sie werden folgendermaßen eingestellt:
- Rechner starten. (WIN95 wird geladen)
- das Icon "Arbeitsplatz" öffnen (Doppelklick)
- in dem Fenster "Arbeitsplatz" das Icon "Systemsteürung" öffnen
- darin das Programm "Maus" starten (Doppelklick)
- Es erscheint ein Fenster "Eigenschaften von Maus" mit 4 Menüpunkten, am
wichtigsten ist "Zeiger". Dies anklicken.
Die Auswahlmöglichkeiten sind selbsterklärend.
Sie können unter WIN95 auch Mauszeiger, die durch bestimmte "Malprogramme" hergestellt wurden, einfügen: Dazu müssen Sie in der Liste der aktivierten Mauszeiger ein Element wählen und auf den Button "Durchsuchen..." klicken. Nun können Sie per Dateiwahl eine Cursordatei einfügen.
Weitere bessere Win95-Mauszeiger finden Sie auf Diskette 2 im Verzeichnis "CURSOR\CURS_WIN95".
E) Wahlweiser Start mit WIN95, Windows 3.11 oder MS-DOS
Wenn Sie vor der WIN95-Installation MS-DOS und Windows 3.11 mit mehreren Startkonfigurationen benutzten (Kap. 1.1.4), erkennt dies das Installationsprogramm automatisch und bietet Ihnen bei jedem Rechnerstart dieses Menü an. Es wird allerdings immer WIN95 gestartet.
Sie können aber den Computer so einstellen, daß Sie zwischen WIN95 und MS-DOS (+Windows 3.11) wählen können: Installieren Sie dafür WIN95 in ein eigenes Verzeichnis (NICHT Windows 3.11 überschreiben!) wie normal. Nach der Installation befinden Sie sich in WIN95. Starten Sie den Editor aus dem Zubehör und laden die Datei "C:\MSDOS.SYS". Dort fügen Sie im Abschnitt "[Options]" folgende Zeilen ein:
BootMulti=1
BootMenu=1
BootGUI=1
BootMenuDefault=1
Starten Sie den Rechner neu, es erscheint nun ein neues Auswahlmenü mit 8 Punkten. Mit der Menüauswahl 1 ("Standard") starten Sie WIN95, mit der Menüauswahl 8 ("Vorherige MS-DOS-Version") starten sie den Rechner wie vor der Installation von WIN95 (z.B. mit DOS, Windows 3.11, QUICKMENÜ, etc). So bleiben alle zuvor installierten Windows 3.11-Programme benutzbar.
Hinweis: Wenn Sie WIN95 beenden, dürfen Sie NICHT die Menüauswahl 3 ("Computer im MS-DOS-Modus starten") verwenden, denn dann starten Sie das WIN95-eigene
DOS 7 und NICHT in Ihren alten Computerbereich.
Vorbemerkung
An alle Windows 3.1-Veteranen: Beachten Sie, daß die Icons, die Sie auf Ihrem Desktop finden, von zweierlei Art sind: "echte" Programme und "Abkürzungen" zu echten Programmen. Wenn Sie ein echtes Programm-Icon löschen, haben Sie in Wirklichkeit das Programm von Ihrer Festplatte gelöscht. Die Kürzel andererseits funktionieren so ziemlich wie die Icons im alten Programmanager: Sie stellen nur ein Programm dar. Beide Arten von Icons starten durch Doppelklick ein Programm. Glücklicherweise hat Microsoft den Default abgekürzt, wenn man ein Icon von einem Aktendeckel auf den Desktop zieht.
Das Erscheinungsbild von Programmen unter Windows 95
Vielleicht möchten Sie als allererstes mit dem Feld "Darstellung" aus der Dialogbox "Eigenschaften von Anzeige" in der Steuerleiste experimentieren. Es ermöglicht die Änderung von Schriften und Farben der verschiedenen Bildschirmelemente unter Windows. Ja! Endlich haben wir Dialogfelder und Windows-Titelzeilen, die gut lesbar sind.
Um zur Steuerleiste zu gelangen, drücken Sie Strg+Esc (die Steuerungstaste heruntergedrückt halten, während die Escape-Taste gedrückt und wieder losgelassen wird). Dadurch wird das Startmenü geöffnet. Wählen Sie "Systemsteuerung" im Menü "Einstellungen", indem Sie mit der "Pfeil unten"-Taste darauf gehen und, ebenfalls mit den Pfeiltasten, hinüber zur Steuerleiste im "fly out"-Menü.
Wählen Sie im Fenster der Steuerleiste "Anzeige", indem sie den Cursor mit Hilfe der "Pfeil unten"-Taste daraufbewegen, so daß dieser Menüpunkt aufleuchtet, und "Enter" drücken. Wählen Sie das Feld "Darstellung" mit Hilfe von Strg+Tab. Probieren Sie die verschiedenen Farben, Schriftgrößen, Schriftstile und Schriftarten aus. Sichern Sie das gewählte Farbschema und beenden Sie den Vorgang. Die Veränderung ist ab sofort gültig.
Die Steuerleiste enthält jedoch noch ein weiteres für Sehbehinderte hilfreiches Programm: die "Eigenschaften von Zugang". Diejenigen, die einen kontrastreichen Bildschirm wünschen, können das Feld "Anzeige" in "Eigenschaften von Zugang" ausprobieren. Benutzen Sie Strg+Tab, um zu den verschiedenen Feldern zu gelangen.
Die nächste Dialogbox zeigt einen Button namens "Einstellungen" mit einem unterstrichenen "E". Das bedeutet, daß die Eingabe von "E" zum nächsten Dialogfeld führt. Wir werden gleich zum "Anzeige"-Dialogfeld zurückkehren.
Die nächste Dialogbox ist zweigeteilt. Der obere Teil zeigt ein Tastenkürzel, mit dem Sie den Kontrastbildschirm an- und ausschalten können. Tippen Sie "U" ein, wenn Sie die angebotenen Tastenkürzel benutzen wollen.
Dann gehen Sie mit der Tab-Taste zum nächsten Teil des Dialogfeldes. Wählen Sie eine der Kontrastoptionen aus und Drücken Sie "Enter".
Nun befinden Sie sich wieder im "Anzeige"-Dialogfeld. Geben Sie "u" ein, um die Kontrasteinstellungen zu verwenden. Bevor Sie dieses Dialogfeld verlassen, gehen Sie zum Feld "Allgemein" und geben Sie "t" ein, um die Option, daß Zugangsoptionen nach einiger Zeit abgeschaltet werden, zu sperren. Wenn Sie das nicht tun, werden Sie feststellen, daß Ihre Kontrasteinstellungen nach einiger Zeit verschwunden sind! Drücken Sie "Enter". Ihre Änderungen sind ab sofort wirksam.
DOS-Programme: Erscheinungsbild unter Windows 95
Sie können Art, Stil und Größe der Schrift für Ihre DOS-Sitzungen unter Windows 95 verändern, indem Sie während einer DOS-Sitzung das "Big A"-Icon in der Menüzeile anklicken. Dies vergrößert nicht nur die Befehlszeile, sondern auch die Schriftgröße in jedem textgestützen DOS-Programm, das Sie starten. (Ich weiß nicht, was mit Grafiken wie z.B. Spielen passiert!)
Die Vergrößerung des Programmbildschirms
Viele Programme, wie z.B. Word und Excel, ermöglichen eine Vergrößerung der Bildschirmansicht. Zum Beispiel sieht Word eine Dokumentansicht von bis zu 200% seiner ursprünglichen Größe vor. Viele Benutzer mit einer mäßigen Sehbehinderung kommen mit dieser Einrichtung aus und benötigen keine spezielle Großschriftsoftware.
Suchen
"Suchen ist eine wahre Wohltat für alle, besonders aber für sehbehinderte Anwender. Sie können "Suchen" benutzen, um einen kleinen Teil eines Namens jeder gewünschten Datei, die Sie öffnen möchten, einzutippen, und "Finden" lokalisiert die Datei für Sie. Die Datei wird auf dem Bildschirm angezeigt, und Sie können sie hervorheben, [Enter] drücken und das der Datei zugeordnete Programm starten. Angenommen, Sie haben ein Dokument unter Word bearbeitet und seinen Namen vergessen. Tippen Sie einfach den Namen ein, den Sie vermuten. "Finden" wird ihn für Sie lokalisieren. Drücken Sie [Enter], und Word wird geladen. Dies ist natürlich eine großartige Möglichkeit, Programme zu starten, wenn einem die Verwendung von Icons Schwierigkeiten bereitet!
Akten-Fenster
Wenn Sie bei der Inhaltsansicht einer Akte (eines Verzeichnisses) eine Verzeichnisstufe höhergehen wollen, drücken Sie einfach die Rücktaste.
Hilfe
Unter Windows 95 können die Hilfe-Dateien in einer größeren Schrift dargestellt werden. Man kann sie auch unter Verwendung der Systemfarben anzeigen. Wenn Sie ein kontrastreiches Farbschema benutzen, wie z.B. weiß auf schwarz, werden Sie so keine weiße Schrift auf weißem Hintergrund erhalten. (Zweifellos schwer erkennbar!) Leider kann man die Großschrift nicht auf "fett" einstellen.
Icons
Wenn Sie die Schriftvergrößerung für die Desktop-Icons über die Steuerleiste vorgenommen haben, ihre Namen aber nicht so richtig auf Ihren Bildschirm passen, gehen Sie auf das Icon, so daß es aufleuchtet, und drücken Sie [Shift]+F10. Wählen Sie aus dem Kurzverfahren-Menü "Umbenennen". Benennen Sie das Icon mit einem abgekürzten Namen und bestätigen Sie mit [Enter].
Um Icons leicht wiederzufinden, ordnen Sie sie nach Namen. Geben Sie [Shift]+F10 am Desktop ein oder klicken Sie ihn irgendwo mit der rechten Maustaste an. "Icons nach Namen Ordnen" auswählen. Sie werden auf dem Desktop in alphabetischer Reihenfolge aufgereiht.
Beachten Sie, daß in Akten-Fenstern die Dateien als kleine Icons, große Icons oder Listen dargestellt werden können.
Tastaturentsprechungen unter Windows 95
Eine vollständige Liste der Tastaturentsprechungen finden Sie in der Datei \windows\tips.txt oder auf den Seiten 75 - 77 in dem kleinen Handbuch, das Sie zusammen mit Ihrer Ausgabe der Einführung in Microsoft Windows 95 erhalten haben.
Einige Tastaturentsprechungen funktionieren nur in bestimmten Programmen, z.B. vom Windows Explorer aus, vom Desktop aus oder in einer Textverarbeitung oder einem Text-Editor.
Auffrischen = F5 im Explorer
Dialogboxen, Arbeiten mit = Mit Strg + Tab bewegen Sie sich durch die Felder einer Dialogbox. Mit Tab fahren Sie durch die anderen Abschnitte (Textfelder, Dropdown-Listen, Kontrollfeldabschnitte, Empfangs-Buttons und Befehlsbuttons). Enter aktiviert den Default-Button (normalerweise der OK-Button) und Esc aktiviert den Button 'Abbrechen' und läßt die Dialogbox verschwinden (Puh!). Mit den Pfeiltasten wählen Sie in einem Listenfeld aus.
Drucken = Strg + d (von einem Programm aus)
Einfügen von Text aus der Zwischenablage in ein Programm = Strg + v
Eigenschaften für ein gewähltes Objekt anzeigen (ein Laufwerk, eine Akte, Datei etc.) = Alt + Enter
Hilfe = F1
Markierten Text ausschneiden und in der Zwischenablage speichern = Strg + x
Markierten Text in die Zwischenablage kopieren = Strg + c
Maximierung eines Fensters = Alt + Tab, bis Sie durch alle laufenden Programme fahren und bei demjenigen ankommen, das Sie maximieren wollen
Menüs = Alt + unterstrichener Buchstabe (in der Menüzeile), dann den unterstriche- nen Buchstaben des gewünschten Punktes im erscheinenden Menü eingeben.
Minimierung eines Fensters auf Task-Zeile = Alt + Leertaste (Wenn Sie sich schon in einem Programm befinden, öffnet diese Tastenkombination das Steuermenü und das offene Programmfenster kann minimiert werden.)
Programm oder Windows schließen = Alt + F4
Rechte Maustaste = Shift + F10.
Die rechte Maustaste ist eine großartige Neuerung in Windows 95. Sie bewirkt das Erscheinen eines praktischen Kurzverfahren-Menüs mit einigen Optionen, die besonders hilfreich sind für die Anwendung, die aktiv ist, bzw. für das Bildschirmelement, das aufleuchtet. Weitere Informationen zur rechten Maustaste finden Sie in Ihrer Windows 95-Dokumentation.
Rückgängig machen = Strg + z
Speichern = Strg + s (von einem Programm aus)
Starten eines Buttons = Strg + Esc
Suchen einer Datei = F3 (vom Desktop, aus Windows Explorer und aus Akten- Fenstern).
Umbenennen einer gewählten Akte, eines Dokuments oder Tastenkürzels = F2
Makros
Gestalten Sie Makros, um das Arbeiten weniger sehintensiv zu machen. Ich benutze unter Word ein Makro, das Typ, Größe und Stil der Schrift so verändert, wie ich sie am besten erkennen kann. Eine Anleitung finden Sie in der Programmdokumentation.
Die Maus
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, den Mauszeiger zu sehen, aktivieren Sie die "Maus-Verfolgung" für bessere Erkennbarkeit. (Diese Einstellung wird von vielen Laptop-Benutzern verwendet, um die Maus besser erkennen zu können.)
Der spezielle Maustreiber "Microsoft Intellipoint" bietet die Funktion 'Springen auf'. Hierbei springt der Mauszeiger in jedem Dialogfeld automatisch auf den Default-Button. Es gibt aber auch andere Erweiterungen, die das Benutzen der Maus erleichtern.
Sollten Sie MS Intellipoint-Maussoftware unter Windows 3.1 verwenden, müssen Sie Ihren Treiber aufrüsten. Rufen Sie bei Microsoft an, um Informationen über die Aufrüstung des Intellipoint-Maustreibers zu erhalten. Bemerkung: Die Einrichtung "Springen auf" funktioniert im Windows 95-Intellipoint-Treiber offensichtlich nicht mit 16-Bit-Anwendungen.
Das Starten von Programmen
Es gibt eine "Standard"-Methode, über die Tastatur Programme zu öffnen. Man gibt Strg+Esc ein, um das Startmenü zu öffnen, und geht dann mit Hilfe der Pfeiltasten zum Programm oder zur Programmgruppe und drückt Enter. (Allerdings führen einige Startmenü-Eingaben zu weiteren Menüs. "Programme" z.B. öffnet ein Riesenmenü, das alle alten Programmgruppen aus Windows 3.1 enthält.)
Es gibt jedoch auch einige neue Möglichkeiten, Programme zu öffnen.
Eine geschickte Art, Programme zu starten, liegt im Programm "Suchen". Öffnen Sie das Startmenü (Strg+Esc) und wählen Sie S, D. Benutzen Sie "Suchen", um das Programm für Sie zu lokalisieren. Sie müssen so nicht im Run-Menü in den Verzeichnissen blättern. Informationen dazu finden Sie im Eintrag unter "Suchen".
Wie im obigen Eintrag erwähnt, können Sie auch den "Ausführen"-Befehl verwenden. Öffnen Sie das Sartmenü und wählen Sie "f". Sie können dort nach den richtigen Pfaden und Dateinamen blättern, aber die Schrift ist nicht so groß wie die des "Suchen"-Programmes.
Ein weiterer geschickter Weg, Programme zu starten, ist die Numerierung der Programme, die sie dem Startmenü hinzufügen. (Bemerkung: Sie können dem Sartmenü Ihre Lieblingsprogramme hinzufügen. Sie müssen sie in der Startmenü-Akte mit einem Tastenkürzel versehen. In der Windows-Dokumentation finden Sie eine Anleitung dazu.) Um die Programme im Startmenü zu numerieren, gehen Sie zur Startmenü-Akte: (\windows\Start Menu\Programs\Startup
Die Taskleiste
Ihre Großschrifteinstellungen können die Taskleiste so stark vergrößern, daß sie die Arbeit mit den Programmen beeinträchtigt. Sie können die Taskleiste jedoch so lange verschwinden lassen, bis Sie sie wieder brauchen. Gehen Sie zu Start, Einstellungen, Taskleiste. Tippen Sie "a" ein, um eine Markierung am Eintrag "Automatisch im Hintergrund" anzubringen. "Enter" eingeben. Nun bleibt die Taskleiste verborgen, bis Sie die Maus zum unteren Bildschirmrand bewegen, um die Taskleiste wieder sichtbar zu machen.
Schablonen
Schablonen bieten ebenfalls die Möglichkeit, für Ihre Dokumente oder Kalkulationstabellen eine bereits eingerichtete Einstellung zu benutzen, so daß Sie nicht jedes Mal "das Rad neu erfinden" müssen, wenn Sie ein Dokument erstellen. Eine Anleitung finden Sie in der Programmdokumentation.
Bemerkung:
Einige Microsoft-Anwendungen, wie z.B. Word 7, haben eigene Zugangsoptionen. In
der Hilfe-Datei finden Sie Erläuterungen zu der Anwendung, die Sie interessiert. In
Word 7 finden Sie die Zugangs-Hilfe-Hinweise unter "Einstellung von Microsoft Word,
Microsoft Word Zugang".
Mit dem umfangreichen Shareware-Programm "MicroAngelo", das sich auf SATIS-Diskette 4 befindet, kann man eigene - sehbehindertenfreundliche - Cursor für Win-dows95 herstellen, und noch viel mehr. Das Programm erlaubt z.B. auch eine Verwaltung und Erstellung von Icons für Windows95. Es ist vorbildlich in die Oberfläche des Betriebssystems integriert und unterstützt alle speziellen Merkmale der Icons unter Windows95. Die Software besteht aus einem Betrachter, einem Bibliotheksverwalter und einem Malprogramm. Darüber hinaus lassen sich mit dem sogennaten "Animator" animierte Cursor erstellen und mit dem "Engineer" Systemicons bearbeiten [entnommen aus der Zeitschrift "c't" 6/1997, wo auch das Programm auf CD beilag).
Hinweise zur Bedienung und Installation von "MicroAngelo" finden Sie auf der Diskette 4 im Verzeichnis W95_CURS zusammen mit dem Programm selbst.
b) Dateien mit fertigen Cursor-Formen für WIN95
Um sehbehindertenfreundliche Cursorformen einzusetzen, die Sie nicht unter Windows95 selbst finden, haben wir für Sie einige Beispiele zusammengestellt. Sie finden diese auf der Diskette 2 im Verzeichnis CURSOR\CURS_W95 zusammen mit Installationshinweisen. Diese kleinen Cursordateien haben wir übrigens mit "MicroAngelo" hergestellt. Die Sammlung soll noch erweitert werden.
c) Zentralsprung für den Cursor von WIN95
Leider haben wir bis heute kein Programm bzw. keinen Maustreiber gefunden, bei dem der Cursor auf eine Tastenkombination hin in die Bildschirmmitte springt - und dort wieder "gefunden" werden kann (vgl. Kap. ... für WIN 3.11).
Vielleicht wird einmal ein Leser von SATIS fündig und gibt uns den Tip . . .
http://www.tornado.be/~johnfg/
erhältlich. Aus Platzgründen haben wir ihn jedoch auf die SATIS- Ergänzungsdiskette
"E16_EDIT" ausgelagert.
Vorteile: Windows NT läuft schneller und stabiler als Win95 und Win 3.11 und läßt sich auch auf anderen Rechnersystemen verwenden, die die Anwendungsbereiche von PCs überschreiten.
Nachteile: Während Win95 eine besonderes einfache Installation für Zubehör ermöglichte ("Plug and Play"), ist dies bei Windows NT nicht möglich. Außerdem läuft Windows NT nicht auf Laptops. Windows NT kann zwar auf Einzelplatzrechnern installiert werden, ist aber ein echtes Netzwerkbetriebssystem. Außerdem hat Windows NT (besonders in der Version 4.0) so hohe Hardwareanforderungen, so daß sich ein Umstieg finanziell nicht lohnt.
Das Gerücht, daß Win95 nur eine Übergangslösung sei und bald voll durch Windows NT ersetzt werde, dürfte jedenfalls wohl falsch sein.
Unterschiede für Sehbehinderte:
Sehbehindertenspezifische Programme sind bisher für Windows NT kaum verfügbar. Bei vielen Großschriftprogrammen (wie ZOOMTEXT, s. Kap. 4) gab es keine Probleme, sie außer für Win 3.11 auch für Win95 zur (Pixel-) Vergrößerung zu verwenden, der Übergang zu Windowa NT gelang bisher jedoch nicht. Auch für Windows- "Screen Reader"-Programme ist der Übergang von Windows z.Z. auf der Stufe Win95 stehengeblieben, manche von ihnen schaffen auch nur WIN 3.11.
So bringt Windows NT rechnerintern eine Menge Neues. Die Vor- und Nachteile für Sehbehinerte lassen sich aber insgesamt noch nicht abschätzen.
Immerhin ist zu erwarten, daß in der nächsten Version (5.0) auch zusätzliche
sehbehinderten- und blindenfreundliche Funktionen (wie Spracheingabe) mit in das
System integriert sein werden. Ein ausführlicher Bericht über WINDOWS NT ist für
das nächste SATIS-Update vorgesehen.
Da "OS/2 Warp 3" in Deutschland relativ wenig verbreitet ist, haben wir es unter sehbehindertenspezifischen Gesichtspunkten bisher nicht getestet. Es ist allerdings ein sehr guter Screenreader von IBM bekannt, der für OS/2 entwickelt wurde, aber inzwischen auch für Windows erhältlich ist.
Die neue Version "OS/2 Warp 4" enthält folgende Neuerungen, die besonders für Sehbehinderte interessant sind:
Ein Spracherkennungssystem ist voll in das System integriert. Es ist sowohl zur Systemsteuerung (Eingabe von Befehlen) geeignet, als auch höchstwahrscheinlich sogar zur Eingabe beliebiger flüssig gesprochener Texte - jedenfalls wenn die ersten Testdemonstrationen halten, was sie versprechen.
Wahrscheinlich ist sogar ein Mikrofon im System enthalten.
Der Zugang zum Internet (vgl. besonders Kap. 5.3) ist völlig in das System integriert und kann so von jeder Stelle aus genutzt werden.