In der SATIS - Sammlung ist das Thema Telekommunikation gegenüber der vorigen Auflage V2.1 erheblich ausgeweitet worden, weil es für Sehbehinderte und Blinde von enormer Bedeutung ist, und weil diese Möglichkeiten bisher noch recht wenig bekannt sind bzw. noch wenig genutzt werden.
Wir stellen zunächst die Bedeutung der Telekommunikation
für Sehbehinderte dar (Kap. 6.1.) und erläutern dann
die technischen Grundlagen und Voraussetzungen (Kap. 6.2.). Anschließend
listen wir die verschiedenen Angebote auf, die Ihnen Telekommunikation
bietet (6.3.). Im nächsten Abschnitt (6.4.) beschreiben und
erklären wir einzelne Programme, die Sie für die Anwendung
der verschiedenen Dienste benötigen, dabei gehen wir besonders
auf sehbehindertenspezifische Aspekte ein. Abschließend
geben wir eine Übersicht verschiedener Adressen (Kap. 7.),
unter denen Sie für Sehbehinderte interessante Informationen
finden.
Die Telekommunikation hat sich in den letzten Jahren sprunghaft entwickelt und entsprechend an Bedeutung gewonnen. Dieser Trend wird sich fortsetzen, wozu auch die technologische Entwicklung und die wirtschaftliche Bedeutung beiträgt.
Die unmittelbare weltweit verfügbare und relativ leicht auffindbare Information in nahezu unbegrenzter Fülle ist bedeutsam für die Wissenschaft, für Planungs- und Organisationsaufgaben, für effektivere Lehr- und Lernformen, ja generell für die Freiheit der Auswahl von Informationen und Kenntnissen für alle Zwecke.
Diese Bedeutung hat die Telekommunikation auch und gerade für die Rehabilitation Sehbehinderter und Blinder, da diese ja oft mit der Informationsbeschaffung und -Vermittlung benachteiligt sind - mit einer Vielfalt praktischer Konsequenzen.
Auf der technischen Seite liegen die besonderen Chancen an 4 Umständen:
Auf der inhaltlichen Seite ist über das bereits Gesagte hinaus in Stichworten hervorzuheben:
Um mit Ihrem Rechner Telekommunikation betreiben, d.h. Daten mit anderen Rechnern austauschen zu können, benötigen Sie verschiedene Dinge:
Ein Modem ist ein Gerät, das die Verbindung zwischen dem eigenem Rechner und der Telefonleitung herstellt, über die die Nachrichten geschickt werden. Die Gegenstelle muß natürlich auch ein Modem besitzen.
Ein Modem auf heutigem Stand der Technik (Übertragungsrate 28.800 und Fax-Möglichkeit) gibt es bereits ab ca. 200 DM. Die Übertragungsnorm ISDN mit 64.000 Bit/sec hat sich bisher aufgrund der höheren Kosten noch nicht durchgesetzt.
Modems gibt es in zwei etwas gleich teuren Ausführungen: "extern", d.h. in einem getrennten Gehäuse und "intern", d.h. zum Einbau auf einen Steckplatz im Computer. Beim Kauf eines neuen Computern ist heute ein Modem oft bereits eingebaut.
Das Modem wird an einen ganz normalen Telefonanschluß (z.B. TAE N) angeschlossen. Falls ihr Telefon an einer Steckdose mit nur einem Stecker angeschlossen ist, benötigen Sie ein Adapter, der den Anschluß von einer Steckdose auf zwei erweitert. Der mittlere Anschluß ist für das Telefon, einer der beiden äußeren für das Modem. Der dritte kann z.B. für einen Gebührenzähler verwendet werden. Ein externes Modem muß außerdem an die serielle Schnittstelle des Rechners angeschlossen werden.
In der Regel verwendet man den selben Telefonanschluß wie für das normale Telefon., um weitere Gebühren zu sparen.Umstellen zwischen Telefon und Modem muß man nicht - das Zuordnen des Anschlusses zu Telefon oder Computer erfolgt automatisch.
Mit einem speziellen Computerprogramm wird die Arbeit mit dem Modem und die Kontaktaufnahme mit Mailboxen vereinfacht. Welche Programme Sie benötigen, wird in Kapitel 6.4. erläutert.
Es gibt spezielle Firmen, die den Datentransport zu anderen Computern oder Netzwerken organisieren und eine Reihe eigener Leistungen anbieten (Internet-Provider, Online-Dienste, Mailboxen). Theoretisch könnte man mit einem speziellen Programm (z.B. Telix) auch direkt über das Telefonnetz Daten mit einem anderen Computer austauschen. Dann muß man aber die technischen Daten der Verbindung selber eingeben.
Die monatlichen (Fix-) Kosten für einen Online-Dienst oder eine Mailbox beginnen bei ca. 10 DM. Genauere Informationen entnehmen Sie bitte dem Abschnitt 6.3.2.
Abb.: Grobstruktur der Telekommunikation
In diesem Abschnitt sollen Sie einen Überblick bekommen, welche Möglichkeiten die Telekommunikation besonders Sehbehinderten bietet.
- Im Abschnitt 6.3.1. erklären wir Ihnen die wichtigsten Dienste des Internets: WWW ("Surfen"), Elektronische Post (Email) und Newsgroups (Diskussionsgruppen).
- Im Abschnitt 6.3.2. erläutern wir spezielle Angebote von Online-Diensten und geben einen Kurzüberblick über Online-Dienste und Internet-Provider.
- Im letzten Abschnitt 6.3.3. beschreiben wir die Angebote von Mailboxen.
Erst im Abschnitt 6.4. beschreiben wir die Programme, die Sie
für die verschiedenen Dienste benötigen, und in Kap.
7 folgen wichtige Adressen im www und von Mailbocen.
Das WWW ist eine Möglichkeit, um jedem Internet-Nutzer Nachrichten kostenlos zugänglich zu machen. Dabei bestehen diese Nachrichten aus einzelnen elektronischen "Seiten", die Texte, Programme, Grafiken, Sounds und sogar Videoclips (d.h. Animationen oder Filme) enthalten können. Der weitaus größte Teil ist allerdings Text.
Besonders interessant für Sehbehinderte können im WWW z.B. sein:
Email, also persönliche Nachrichten, werden im Internet oft in Sekunden um die Welt transportiert, d.h. sie erreichen wesentlich schneller und billiger als ein Brief ihren Empfänger. Emails sind sonst aber mit der normalen Post direkt vergleichbar. Eine Email wird wie ein Brief vom Absender über verschiedene Stellen an den Empfänger weitergeleitet. Nähere Informationen finden Sie im Kapitel 6.4.2.0.
Newsgroups und Mailing-Listen sind Diskussionsgruppen zu einzelnen Themen-bereichen, wobei alle Teilnehmer die gleichen Informationen bekommen. Jeder Einzelne kann auch Fragen oder Antworten in die Gruppe einbringen.
Die Themen der Diskussionsgruppen umfassen auch alle Bereiche von sehbehinder-tenspezifischen Problemen, über spezielle Hobbys bis zu Computer.
Diskussionsgruppen können also sowohl dazu benutzt werden, Probleme mit ihrer Behinderung auszutauschen, Probleme mit Ihrem Rechner zu lösen oder über Ihre Hobbies zu reden.
Da die Diskussionsgruppen in der Regel von sehr vielen Benutzern gelesen werden, finden Sie auch oft für jegliche Arten von Fragen sehr kompetente Antworten. Nähere Informationen finden Sie im Kapitel 6.5.2.
d) "Chat"
"Chat", genauer "IRC" (Internet Relay Chat), ist ein im Internet weit verbreiteter, wenn auch sonst eher unbekannter Dienst. Alle angemeldeten Teilnehmer erhalten denselben Bildschirminhalt, und jeder kann jederzeit etwas für alle anderen eingeben. Natürlich sind auch Zweier-"Gespräche" möglich.
Auf diese vierte Möglichkeit gehen wir in SATIS allerdings
nicht weiter ein.
Online-Dienste
Online-Dienste sind Firmen, die ihren Kunden eine ganze Menge Service im Bereich der Telekommunikation bieten. (Beispiele: T-online, Compuserve, AOL, Microsoft Network). Sie bieten u.a. einen Zugang zum Internet, aber auch besondere Dienste wie
Software-Archive, Tele-Banking, Fahrplanauskünfte, Diskussionsforen etc.
Aktuellere Informationen zu den Preisen gibt es z.B. in der Zeitschrift "c`t" Heft 7/97, allerdings ist dieser Text zu lang, um ihn in SATIS aufzunehmen. Die Preisstruktur der Dienste ist etwas unterschiedlich. Bei Compuserve und AOL ist der Grundpreis etwas hoeher, dafür sind einige Freistunden pro Monat eingeschlossen, bei T-online ist die gebühr niedriger, es gibt jedoch keine Freistunden. Für den durchscnittlichen Privatnutzer muß man mit etwa 25 - 50 DM pro Monat incl. Der Telefongebühr für den dienst rechnen.
Die Informationen im Internet sind grundsätzlich kostenlos. Man bezahlt also nur die Verbindungszeit. Allerdings gibt es einzelne Anbieter, die per Abonnmentgebühr ein Paßwort vergeben. Zu Ihren Informationen kommt man also nur kostenpflichtig. Dazu gehört auch der überwiegende teil von T-online-classic (früher BTX ), bei denen der Abruf pro Seite mit einer bestimmten Gebühr belegt ist. Wer also die T-online-classic "surft", sollte immer die Gebührenabfrage eingeschaltet haben.
Eine Besonderheit stellt das Projekt "cityWeb plus"
dar, eine Art Online-Dienst für Sehbehinderte und Blinde,
der auf dem für Normalsichtige bereits eingeführten
Online-Dienst "cityWeb" aufsetzt. "cityWeb plus"
ist noch im Aufbau begriffen; beteiligt daran sind Siemens-Nixdorf,
Bertelsmann AG und C-LAB. Nähere Informationen erhält
man im Internet unter: http://www.bertelsmann.de/ bzw. http://www.c-lab.de/,
oder bei: Agentur Leonhardt, Kaiserswerther Str. 115, 40880 Ratingen.
Internet-Provider:
Internet-Provider sind - oft kleine - Firmen, die nur einen Zugang zum Internet anbieten.
Im Verzeichnis ADR_TELE\ONLINE auf SATIS-Diskette 6 finden Sie eine Adressenliste mit Internet-Anbietern - das sind viel mehr als Online-Dienste.
Als Student oder Uni-Mitarbeiter bekommt man einen sehr günstigen direkten Zugang zum Internet über das Rechenzentrum der Universität; auch an Schulen gibt es vermehrt Internet-Zugänge.
Bei vielen Internet-Providern wird - neben den Telefonkosten - nur eine monatliche Grundgebühr fällig, während Online-Dienste neben der monatlichen Anschlußgebühr meist auch zusätzliche Gebühren fordern - je nach Zeit und Art der Sonderleistung. Für den Privatnutzer bieten sich häufig finanzielle und Geschwindigkeitsvorteile. Dem steht jedoch gegenüber, daß er sich um die Installation der Verbindungssoftware und deren Anpassung meist selbst kümmern muß. Der unerfahrene Computernutzer kann damit häufig überfordert sein.
Die Qual der Wahl:
Falls Sie sich unschlüssig sind, welcher Online-Dienst oder Internet-Provider für Sie geeignet ist, sollten Sie die Angebote ausprobieren. Die meisten Online-Dienste bieten an, ihre Dienste (zumeist aber nur Grunddienste, Vorsicht !) für einige Stunden kostenlos auszuprobieren. Die entsprechende Software finden Sie z.B. auf CDs in Computer-Zeitschriften. Ferner sollten Sie darauf achten, daß der Einwählknoten des Online-Dienstes oder Internet-Providers in Ihrer Nähe liegt, so daß die Telefonkosten niedrig bleiben. T-online z.B. bietet im gesamten Bundesgebiet die Einwahl zum Ortstarif an. Als Erfahrungswert hat sich gezeigt, daß die Verbindungskosten im Ortstarif ca 50% der Nutzungskosten betragen.
6.3.3. Mailboxen
Unabhängig vom Internet gibt es im Bereich der Telekommunikation zahlreiche "Mailboxen" (englisch: Postkasten), das sind Informations-Foren von Firmen und Interessengruppen, die in kleinerem Rahmen organsiert werden. Wie im Internet werden viele Informationen und Programme (Shareware oder Freeware) bereitgestellt und Diskussionsgruppen organisiert. In Deutschland gibt es etliche hundert Mailboxen, auch zahlreiche im Blinden- und Sehbehindertenbereich. Stellvertretend sei hier die der Stiftung Blindenanstalt in Frankfurt genannt oder das BLINDNET, das von vielen Mailboxen als Datenpaket geführt wird (vgl. Kap. 6.5.3).
Ein wichtiger Unterschied zum Internet ist, daß Mailboxen die empfangenen Daten nicht sofort ("online") weiterleiten, sondern nur nachts als Gesamtpaket zum billigen Telefontarif ("offline").
Die meisten Mailboxen bieten für die ersten Schnupper-Anrufe einen kostenlosen Zugang (als "Gast")! Für regelmäßige Anrufe und erweiterten Zugriff auf Daten muß man sich in der Regel als "User" (= Nutzer) eintragen lassen. Das wiederum kostet einen Monatsbeitrag und Übertragungsgebühren! Die Preise schwanken von Box zu Box je nach Leistung deutlich; eine Größenordnung ist 15 DM / Monat.
Sinnvoll ist es, eine Mailbox möglichst nah am eigenen Wohnort zu wählen, da man dann erheblich Telefongebühren sparen kann.
Die Bedeutung von Mailboxen scheint allerdings insgesamt rückläufig zu ein. Das Internet bietet inzwischen ähnliches und reine e-mail-Dienste werden sogar kostenlos angeboten .
Auf dem nachfolgenden 3 Seiten finden Sie eine Übersicht
über die Angebote von Online-Diensten. Wegen der schnellen
Entwicklung ist nicht alles ganz aktuell, aber einen guten Eindruck
gibt es wohl doch.
Nach Sie einen Überblick über die Möglichkeiten der Telekommunikationsdienste erhalten haben, möchten wir kurz die Benutzung der dazu notwendigen Programme erklären. Zu Beginn eines jeden Abschnittes erklären wir allgemeine Merkmale, die alle Programme gemeinsam haben. Anschließend erklären wir die Benutzung der Programme im einzelnen.
Hat man sich für einen der großen Online-Provider entschieden, so bekommt man ein Kommunikationsprogramm geliefert. Dieses enthält im wesentlichen folgende Komponenten:
T-online z.B bietet auf seiner CD (Version 2.2) das BTX-Zugangsprogramm
(T-online-classic), und wahlweise die Browser Netscape Navigator
Gold oder Microsoft Internet Explorer 3.0 in deutscher Sprache,
sowie ein Homebanking Modul. Ebenfalls enthalten sind auch Programme
für andere Betriebssysteme sowie die Betaversion des Netscape
Communicators.
In diesem Kapitel werden verschiedene "Browser" beschrieben,
vor allem im Hinblick auf ihre Eingnung für Sehbehinderte.
Browser sind Programme zur Darstellung von elektronischen Texten,
vor allem im Internet.
Schnelle Querverbindungen: "Links"
Was das WWW so interessant macht, sind die Querverbindungen (sogenannte "Links"). In einem elektronischen Text kann ein Link zu einem anderen Text enthalten sein. Wird dieser Link gewählt, dann erscheint der entsprechende Text auf dem Bildschirm. Dabei ist es für den Nutzer fast völlig egal, woher der Text in seinen Rechner kommt. Wenn die Original-Seite sich in Deutschland befindet, kann der Link in die USA führen.
Links sind in der Regel durch unterstrichene Wörter gekennzeichnet und können durch eine vom normalen Text verschiedenen Farbe gekennzeichnet werden.
Lesezeichen, um nicht verlorenzugehen: "Bookmarks"
Damit Sie in der unendlichen Weite der Internet-Adressen nicht die Übersicht verlieren, bieten die Browser die Möglichkeit, die Adressen der interessanten Seiten als sogenannte "Bookmarks" abzuspeichern, um sie später durch einen einfachen Mausklick in einer Menü-Liste wieder aufzusuchen (s.u. bei Bedienung 2.).
Sollten Sie in der Zeitung oder Fernsehen eine WWW-Adresse sehen, können Sie diese auch direkt in den Browser eingeben (s.u. Bedienung 3.).
Schnelle Suche im ganzen Internet: "Suchmaschinen"
Es gibt spezielle Programme, mit denen, falls nötig, das
Internet schnell nach einge-gebenen Suchwörtern untersucht
werden kann. Beispiele und Zugang: s. Kap. 6.5.1.3. Viele der
Sauchmaschinen bieten inzwischen umfangreiche nach Sachgebieten
geordnete Kataloge. Nimmt man diese Kataloge als Ausgangspunkt,
so ist meist die Adressensuche wesentlich vereinfacht, da die
Suchmaschinen häufig tausende von Adressen liefern, die
man kaum alle durchsehen kann.
Zur Übertragungszeit im Internet
Die elektronischen Texte werden zu dem Zeitpunkt aus dem Internet in Ihren Rechner übertragen, wenn Sie einen Link auswählen. Die Übertragungszeit ist dabei von drei Faktoren abhängig:
1. Die Übertragungsleistung des Modems: Ein 28.800 bps-Modem überträgt mehr als doppelt soviele Daten zur gleichen Zeit wie ein veraltetes 14.400 bps-Modem. Besonders beim Surfen und Laden von Software ist ein Modem mit hoher Übertragungsleistung sinnvoll (i. Ggs. zu reiner Benutzung von Email).
2. Die Größe der Seite und die evtl. vorhandenen Grafiken: Da Grafiken von der Datenmenge größer als Texte sind, sind die Grafiken auch immer abschaltbar. Das Abschalten der Grafiken verkürzt die Ladezeit der einzelnen Texte erheblich (s.u. Bedienung 1.).Leider sind jedoch viele Seiten so gestaltet, daß Sie ohne die Graphik überhaupt nicht verstanden werden können. Hier kann man durch Betätigen eines bestimmten Befehls im Browser die Bilder meist nachladen. Dieses Verfahren funktioniert nach meinen Erfahrungen bei Seiten, die in einzelne Bereiche ( "Frames") aufgeteilt sind nur begrenzt.
3. Die Auslastung des Internets spielt ebenfalls eine große
Rolle. Die Browser zeigen in der Regel die aktuelle Übertragungsleistung
an. Zu bestimmten Zeiten sind manche Internet-Seiten aufgrund
der Überlastung gar nicht erreichbar.
Das WWW-Programm, mit den besten Einstellungsmöglichkeiten für Sehbehinderte, ist zweifelsfrei der leider nicht sehr weit verbreitete Browser "Opera".
Abb.: "Opera"
Besonderheiten zur Bedienung von "Opera"
1) Kein automatisches Laden der Bilder
Der Button im Fenster links unten (s. Abb.) schaltet zwischen "Aus", "Anzeigen" und "Laden" um. Die Auswahl "Aus" bedeutet, daß keine Bilder angezeigt werden. Die Auswahl "Anzeigen" zeigt nur die bereits geladenen Bilder an. Die Auswahl "Laden" lädt schließlich alle Bilder vom Internet.
2) Abspeichern von Bookmarks (Adressenliste)
Zum Abspeichern eines Bookmarks wählen Sie im Menüpunkt "Navigation - aktives Element hinzufügen" aus. Die Auswahl der abgespeicherten Adressen erfolgt unter dem Menüpunkt "Adressenliste".
3) Direkte Eingabe von WWW-Adressen
Die Eingabe von WWW-Adressen erfolgt im Textfeld im unteren Teil des Fensters (In der Abb. steht an der entsprechenden Stelle "file://localhost....").
4) Sehbehindertenfreundliche Einstellungen
Opera richtet im Verzeichnis "Startbeispiele" des "Start"-Menüs ein Icon "Opera für Sehbehinderte" ein. Hier finden Sie bereits sehbehindertenfreundliche Einstellungen, die Sie noch weiter verbessern können. Die von Ihnen vorgenommenen Verbesserungen werden aber nur dann wirksam, wenn Sie wieder das Icon "Opera für Sehbehinderte" aufrufen.
Einstellungen der Bedienelemente:
Wählen
Sie im Menü "Voreinstellungen - Knopfleiste und Statuszeile"
aus. Unter "Zeichensatz und Farben" können Sie
eine große Schriftart für die Bedienelemente auswählen.
Einstellungen der Schriftarten und Farben: Im Menü "Voreinstellungen - Zeichensatz und Hintergrund" auswählen. Hier können Sie für den normalen Text, Überschriften oder "Links" (Verbindungen) verschiedene Schriften und Farben auswählen. Wählen Sie außerdem "Immer diese Farbe als Hintergrund" und "Immer meine Einstellungen benutzen" aus, um immer Ihre Einstellungen wirksam werden zu lassen.
Der Text kann mit einem "Zoom" im Feld unten rechts vergrößert und verkleinert werden (Abb. zeigt an der entsprechenden Stelle "400%" an).
5) Allgemeine Beurteilung von "Opera":
"Opera" erscheint uns als das geeignetste Programm für
Sehbehinderte, da sich das Erscheinungsbild von Opera am besten
konfigurieren läßt. Opera ist nur für Windows
und Windows 95 erhältlich.
Der Netscape Navigator ist weltweit das verbreiteste Navigationsprogramm für das WWW. Mit etwa 70% Marktanteil hat er sozusagen die Standards gesetzt. An diese Standards hat sich der Microsoft Internetexplorer weitgehnd angeglichen. Wer also den einen browser bedienen kann hat mit dem anderen kaum Probleme. Der Navigator existiert in deutschen und englischen Versionen. Die letzte ist z. Zt. Navigator 3.0 bzw. Navigator Gold, mit dem man auch eigene internetseiten editieren kann. Die meisten Online-Dienste liefern auf Ihrer CD den Navigator kostenlos mit. Die neueste Version ( Communikator) ist als Betaversion bereits erhältlich. Bei letztere sind die bedienungselemente allerdings deutlich unterschiedlich.
Abb.: "Netscape"
Um die Zugriffszeit auf die Seiten zu erhöhen, kann im Menü unter "Optionen" das automatische Laden der Bilder an- bzw. abgestellt werden. Bereits geladene Bilder werden immer dargestellt.
Die Adressen von interessanten Seiten können unter dem Menüpunkt "Lesezeichen- Leseseichen hinzufügen" abgespeichert werden. Unter dem Menüpunkt "Lesezeichen" können alle abgespeicherten "Lese4zeichen" wieder aufgerufen werden.
WWW-Adressen aus Zeitungen oder Fernsehen können unter dem Menüpunkt "Datei-Datei im Browser öffenen" oder direkt durch das "Öffnen"-Feld in der Bildleiste eingegeben werden.
Einstellung großer Schriftarten und kontrastreicher
Farben:
Im Menü "Optionen Allgemeine Einstellungen"
auswählen. Es erscheint ein Fenstert "Preferencies".
In der Lasche Gesamtbild : Symbolleiste "Text" anklicken.
In der Lasche "Schriftarten" werden die Schriftarten und -größen eingestellt. Wählen Sie die beiden Buttons "Schriftarten auswählen" aus.
In der Lasche Farben werden die Text- und Hintergrundfarben ausgewählt. Wer gerne dunklen Hntergrund mag, sollte für die drei anderen Farben relativ helle Farben wählen ( z.B. orange, hellgrün und rot) Die Textfarbe sollte dann weiß sein.
Wählen Sie hier sowohl "Farbe auswählen"
als auch "immer Netscape Farben benutzen.", damit immer
die von Ihnen eingestellten Farben verwendet werden.
Auf eine Besonderheit sollte noch hingewiesen werden: Beim Ausdruck farbiger Seiten erscheint meist ein kaum lesbares Ergebnis. Um dies zu vermeiden muß im Menue "Datei Seite einrichten" angekreuzt werden: "Schwarzer Text" und "Schwarze Linien"
Netscape ist der Quasi-Standard für WWW-Browser und sehr verbreitet. Es verfügt über alle wichtigen Funktionen und ist für alle wichtigen Betriebssysteme erhältlich.
Die beiden wichtigsten Punkte Schriftart und Farben sind frei
konfigurierbar. Somit ist das Programm für Sehbehinderte
empfehlenswert. Schwer erkennbar sind die Navigationsbuttons,
die sich im Gegensatz zu Opera nur bedingt verändern lassen,
und die Laschen bei den Voreinstellungen ("Preferences").
Es sollten Textbuttons verwendet werden, da sie meist besser erkennbar
sind als graphische Elemente.
Abb.: "Internet Explorer"
Besonderheiten zur Bedienung
1) Kein automatisches Laden der Bilder
Um die Zugriffszeit auf die Seiten zu erhöhen kann im Menü unter "View - Options", "General - Show pictures" das automatische Laden der Bilder an- bzw. abgestellt werden.
2) Abspeichern von Bookmarks
Die Adressen von interessanten Seiten können unter dem Menüpunkt "Favorites - Add To Favorites" abgespeichert werden. Unter dem Menüpunkt "Favorites" können alle abgespeicherten Adressen wieder aufgerufen werden.
3) Direkte Eingabe von WWW-Adressen
WWW-Adressen aus Zeitungen oder Fernsehen können unter dem Menüpunkt "File - Open" oder im Feld "Address" unterhalb der Bildleiste eingegeben werden.
4) Sehbehindertenfreundliche Einstellungen
Im Menü "View - Options" auswählen.
Es erscheint ein Fenster "Options".
In der Lasche "General" werden die Schriftarten und -größen eingestellt. Wählen Sie den Button "Fonts"aus.
Ferner werden die Text-Farben hier eingestellt.
Der MS Internet Explorer (nur Version für Win95 / NT) arbeitet gut mit dem Screenreader JAWS zusammen und bietet eine Tastennavigation durch die WWW-Seiten (Links, Eingabefelder, etc.). Näheres siehe auf Diskette 6 "TELEKO" in der Datei "MSIE.TXT".
5) Allgemeine Beurteilung von "MS Internet Explorer"
Die beiden wichtigsten Punkte Schriftart und Farben sind frei konfigurierbar. Somit ist das Programm für Sehbehinderte empfehlenswert. Schwer erkennbar sind die Laschen bei den Voreinstellungen ("Preferences").
Sehr positiv ist die Möglichkeit die Schriftgröße durch die Betätigung von "Font" in der Bildleiste (s. Abb.) variieren zu können. Somit können Sie z.B. ohne großen Aufwand (vgl. mit Netscape) kurz die Schrift verkleinern, um einen Überblick über die Seite zu erhalten. Der Internet Explorer ist nur für Windows erhältlich.
Der Speicherbedarf auf der Festplatte beim Internet Explorer beträgt allerdings 26 MB gegenüber der vergleichbaren Netscape Version. Von nur 6 MB.
Der Browser "Mosaic" erscheint uns nicht besonders für Sehbehinderte geeignet. Daher erfolgt nur ein kurzes Resümee:
Positiv an dem Browser "Mosaic" ist, daß jede
Schriftart, d.h. jede Überschrift etc. einzeln einstellbar
ist. Die Hintergrundfarbe von Mosaic läßt sich anscheinend
nicht verändern, sondern ist standardmäßig grau.
Daher läßt sich kein hoher Kontrast zwischen Hintergrund
und Schrift erreichen.
Der AOL-Browser erscheint uns ebenfalls für Sehbehinderte nicht besonders geeignet. Daher erfolgt wieder nur ein kurzes Resümee:
Der AOL-Browser enthält eine Vielzahl kleiner schwer erkennbarer Bilder. Außerdem kann der Browser keine lokalen HTML-Seiten lesen, so daß wir ihn nicht genauer testen konnten.
Hinweis: Die neue Version 3.0 (1997) wurde noch nicht getestet.
"WebSpeak" ist ein kommerzieller Browser mit
Sprachunterstützung.
Der Browser läßt sich zwar aus dem Internet
laden. Zur Benutzung muß allerdings ein Passwort zum Freischalten
erworben werden. Es gibt ein kostenloses Passwort zum Testen,
das nur eine kurze Zeit gültig ist, und ein Passwort, das
gekauft werden muß.
Der Preis für die Vollversion beträgt ca. 400 DM oder ca 75.-DM/Jahr. Allerdings benötigt man noch eine Sprachausgabesoftware. Das Programm läuft mit der meist mit der Soundkarte kostenlos mitgelieferten "Text Assist" Sprachsyntese. Dabei läßt die deutsche Sprachqualität zu wünschen übrig. Mit der teureren Sprachsynthese" Speak&Win" sind die Ergebnisse sehr gut.
Die Besonderheit von Webspeak ist, daß die Oberfläche sehbehindertenfreundlich gestaltet ist. Es lassen sich durch einfache Tastenumschaltungen verschiedene Farbschemata auswählen. Außerdem ist eine gute Zoomfunktion integriert. Die Bedienung erfolgt weitgehend durch Tastaturbefehle. Für Sehbehinderte, die noch eine einigermaßen Sehschärfe besitzen kann sich dadurch die Anwendung eines speziellen Großschriftprogramms, das meist nicht problemlos mit den gängigen Browsern läuft, erübrigen. Bezugsquelle: http://www.etex.de/
Der Browser "Lynx" ist das einzige Programm, das unter MS-DOS (und unter UNIX) auf Textbasis (ASCII) läuft. "Lynx" ist somit für Braille-Zeilen-Benutzer geeignet. "Lynx" stellt keine Bilder dar. Die Darstellung ist allerdings für Sehende im Gegensatz zu anderen Browsern nicht zufriedenstellend.
Aber auch für Blinde gibt es mit "Lynx" erhebliche Probleme, nämlich auf der Ebene der Datenaustausches im Netz. Da erfahrungsgemäß nur wenige Blinde diese technischen Probleme bewältigen können, ist "Lynx" nicht besonders empfehlenswert. Ein Experte auf diesem Gebiet ist Ingo Lembcke von der Fa. AfB (s. Kapitel 7.4. Literatur). Außerdem gibt es Informationen im Internet unter der Adresse
http://www.rene.simtelnet.com/.
In der nachfolgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht der in diesem Kapitel beschriebenen Browser. In der Spalte "Bezug" finden Sie die Internet-Adresse, unter der Sie das Programm laden können. Die Sehbehindertenfreundlichkeit wurde nach den Kriterien Kontrast, Größe der Schrift und Größe der Bedienelemente eingestuft.
Am geeignetsten für Sehbehinderte erscheint uns der Browser
"Opera". Die beiden sehr verbreiteten Browser "Netscape"
und "Microsoft Internet Explorer" lassen sich etwas
auf die Bedürfnisse von Sehbehinderten einstellen. Der Browser
"Webspeak" ist eine preiswerte und gute Lösung
für diejenigen Sehbehinderten, die noch kein großes
"Zoomprogramm" besitzen oder bereits eine gute Sprachausgabe
haben. Für Blinde ist der Browser "Lynx" geeignet,
da er unter MS-DOS läuft und so mit einer Braille-Zeile bedient
werden kann.
Browser | Betriebs-systeme | Besonder-heiten | Preis | Bezug | Sehbehind. freundlich | |
1 | Opera | Win 3.1 Win95 | http://traviata.nta.no/
opera.htm | ++ | ||
2 | Netscape | Win 3.1 Win95 OS/2 Apple div. Unix | weit verbreitet,
Quasi-Standard | http://www.netscape.
com/try/comprod/ mirror/clientoocom | + | |
3 | Microsoft Internet Explorer | Win 3.1 Win95 Apple | weit verbreitet | http://www.microsoft. com/ie/default.asp | + | |
4 | Mosaic | Win div. Unix | ??? | o | ||
5 | AOL | Win | - | CD-ROM von AOL | - | |
6 | Web Speak | Win95 | Sprach-ausgabe | http://www.prodworks. com/pwwebspk.htm | ||
7 | Lynx | MSDOS Unix | für Braille-zeilen geeignet | http://lynx.browser.org | ++ (Braille) |
Tabelle: Übersicht über alle im Kap.
6.1 beschriebenen WWW-Browser
Für das Internet gibt es spezielle Programme ("Suchmaschinen"), die nach Schlüsselwörtern in Internet-Seiten suchen. Nachdem in diesen Suchmaschinen ein Schlüsselwort eingegeben wurde, wird in unzähligen Internetseiten nach diesem Wort gesucht, und alle Adressen der Seiten ausgegeben, in denen dieses Wort gefunden wurde. Als guter Startpunkt können auch die Kataloge der Suchmaschinen genommen werden z.B. die Kategorien Gesundheit/Selbsthilfegruppen etc.
Wir gehen hier nicht näher darauf ein, nennen aber einige
Internet-Adressen, wo man bekannte Suchmaschinen finden und benutzen
kann:
Allgemeine Suchmaschinen:
1) http://altavista.digital.com/ (war erste Suchmaschine, größter Datenbestand)
2) http://www.lycos.com/
3) http://www.yahoo.com/ (sehr bekannt, aber oft überlastet)
4) http://www.fireball.de/express_t.html (diese Textversion ist sehbehindertenfreundlich, die Normalversion nicht )
5) http://www.webcrawler.com/ (schnell, großer Datenbestand)
6) http://www.metacrawler.com/ (schnell, benutzt andere Suchmaschinen mit, gut)
7) http://www.flipper.de/ (Suchmaschine für deutsche WWW-Seiten, ist jetzt fireball )
8) http://www.crawler.de/ (deutscher Ableger von webcrawler.com)
9) http://www.ub.uni-bielefeld.de/ (gute Übersicht über viele bekannte
Suchmaschinen)
Ein Vergleich hinsichtlich der Eignung für Sehbehinderte konnte bisher nicht erstellt werden und soll nachgetragen werden.
Geeignete Stichworte zum Suchen sind z.B. blind, visual impaired, low vision, technical aids, rehabilitation, adaptive technology, self help organisation.
In den gefundenen WWW-Seiten sind oft Querverbindungen ("links") angegeben, die auf weitere Internet-Adressen mit verwandten Themen verweisen.
In vielen Suchmaschinen, z.B. Yahoo!, finden sich ferner nach
Stichwörtern wie "newspaper" oder "software"
geordnete Listen von Adressen. Diese Listen ermöglichen es
Ihnen, nach speziellen Interessen zu suchen.
Email ist mit der normalen Post vergleichbar (vgl. 6.3.1.). Eine Email benötigt eine Adresse und einen Absender. Sie verfügen selber über einen "Briefkasten", in dem alle ankommenden Briefe abgelegt werden. Da Ihr Rechner nicht ständig mit dem Internet verbunden ist, werden die ankommenden Briefe auf dem Rechner ihres Internet-Providers oder Online-Dienstes zwischengespeichert. Wenn Sie die Mails vom Provider "abholen", werden sie in einem Paket auf Ihren Rechner verschoben und i.a. gleichzeitig alle von Ihnen geschriebenen Mails verschickt (ähnlich Crosspoint, Kap. 6.4.5.1.). So sparen Sie auch hier viel Online-Geld (Telefongebühren).
Die Funktionsweise der nachfolgend beschriebenen Programme ist oft ähnlich: Die Email-Programme verfügen über Listen, in denen Sie Email-Adressen speichern können ("Window - Address Book" bzw. "Window - Nicknames"). Auf die Adressen kann durch einen Kurznamen, der beim Eintrag angegeben wird, zugegriffen werden (Z.B. könnten Sie "konrad" für "gerull@post.uni-bielefeld.de" beim Eintrag angeben.) Eine Adresse darf auch mehrere einzelne Adressen enhalten, die durch Kommata getrennt werden
(z.B. "benutzer1@adresse, benutzer2@sonstwo").
Wenn Sie eine Email schreiben möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dieses zu tun. Hier einige wichtige Varianten:
Eine einfache Email schreiben: "To: Mail" bzw. "Message - New Message"
Bezug: http://www.eudora.com/light.html
Preis: Shareware, Vollversion ca. 200 DM
Betriebsysteme: Windows, Apple
Abb. "Eudora"
Sehbehindertenfreundliche Einstellungen:
Durch den Aufruf des Menüpunktes "Special - Settings" erscheint ein Fenster. In diesem Fenster gibt es ein Icon "Fonts & Display", in dem die Schriftarten eingestellt werden können. Eudora benutzt in allen Kontexten diese großen Schriften oder die Systemschriftarten. Ferner übernimmt Eudora die Systemfarben.
Im normalen Gebrauch ist Eudora für Sehbehinderte empfehlenswert.
Nachteil von Eudora:
Bei der Benutzung von Eudora ist ein Problem bei uns aufgetaucht:
Eudora darf erst dann gestartet werden, wenn die Internet-Verbindung
bereits besteht. Wenn eine Mail geschrieben wurde, während
keine Verbindung bestand, muß Eudora erst beendet, die Verbindung
aufgebaut und anschließend Eudora wieder gestartet werden.
Bezug: Im "Netscape" Browser integriert, siehe Kapitel 6.4.1.2.
Abb.: "Netscape Mail"
Die Schriftarten der Übersichtsliste über alle Emails ist sehr klein und läßt sich nicht vergrößern, so daß dieses Mailprogramm nur eingeschränkt zu empfehlen ist. Alle anderen Schriften werden durch die Standard-Einstellungen von Netscape vergrößert.
Die Stärke des Netscape-Mailers ist die automatische Erkennung von Internetadressen. Wenn also jemand eine Nachricht schickt, bei der in der Mitteilung irgendwo eine Internetadresse (http://www....) enthalten ist, so wird dies automatisch erkannt, farblich markiert, und kann durch Anklicken sofort abgerufen werden. Das Programm öffnet automatisch das Browser Fenster und stellt die Internetverbindung her. Dies ist insbesondere bei Newsgroups oder Nachrichtenmitteilungen hilfreich, in denen man nur noch die Adresse der Quellseite verschickt. Ein umständliches Abtippen der Adresse entfällt damit. Weiterhin erkennt das Programm, wenn eine Anlage im HTML-Format geschrieben ist. Sie wird automatisch im Browser dargestellt. Dies ermöglicht das einfache Verschicken von Texten im HTML-Format.
Ein Offline-Lesen der eingegangenen Mails, sowie das Schreiben von einer Mail ist möglich, nicht jedoch das Schreiben vieler Nachrichten, die dann durch eine einzige Anwahl zusammen abgeschickt werden.
Als einziges Programm, das sämtliche Schriftarten groß darstellen kann, ist uns Eudora bekannt. Praktisch an Netscape Mail ist, daß es in den WWW-Browser integriert ist.
Weitere Email-Programme, die wir hier nicht getestet haben, aber
dennoch aufführen wollen, sind z.B. "Pegasus Mail",
"Calypso", u.a. Auch im "MS Internet Explorer"
ist ein Mail-Programm integriert (Kap. 6.4.1.3.).
Wir haben die Beschreibung und sehbehindertenspezifische Bewertung dieser Programme noch nicht in SATIS aufgenommen, zumal sich an den Programmen relativ häufig etwas ändert.
a) Terminalprogramme: (nur im online-Betrieb)
Diese überlassen dem Benutzer vollständig die Kontrolle über den Computer. Das bedeutet, der Nutzer führt alle gewünschten Aktionen (die Mailbox anwählen, warten bis diese abhebt, Name und Paßwort eingeben, usw.) manuell durch. Auch die Aktionen innerhalb einer Mailbox muß der Benutzer selbst ausführen. All das kostet viel Zeit und damit Telefonkosten. Sie aber sind gut geeignet, um noch neue Boxen kennenzulernen.
Bekannte Terminalprogramme sind z.B. "ProComm", "TELIX" oder auch das bei Windows mitgelieferte Terminalprogramm TERMINAL.EXE. Zu dem bekannten Terminalprogramm TELIX haben wir eine Kurzbeschreibung auf der SATIS-Diskette 6 im Verzeichnis "TELEKO" in der Datei TELIX.RP aufgenommen.
b) Pointprogramme: (i.a. im offline-Betrieb)
Diese Programme nehmen dem Benutzer viel Arbeit ab, wenn sie richtig konfiguriert sind. Hat man sich in einer Mailbox "eingelebt", bemerkt man recht früh, daß das Lesen von elektronischen Briefen oder Artikel aus dem BLINDNET (oder anderen Rubriken) viel Zeit in Anspruch nimmt und damit recht teuer wird, wenn man mit einem Terminalprogramm online arbeitet. Außerdem führt man dabei immer wieder dieselben Aktionen aus.
Diese sich immer wiederholenden Abläufe übernimmt das Pointprogramm. Es führt auf Tastendruck eine Reihe von Befehlen vollautomatisch aus: Es ruft die Mailbox an, meldet sich (d.h. den Benutzer) an und übermittelt das richtige Paßwort, lädt die elektronische Post (und evtl. weitere Daten) auf den heimischen Rechner, lädt die selbst geschriebenen Briefe in die Mailbox zum Weiterversenden und beendet schließlich die Verbindung. Die elektronische Post kann man dann bequem zuhause lesen, ohne daß weitere Telefonkosten anfallen.
Pointprogramme lohnen sich vor allem dann, wenn man intensiv mit einer oder sogar mehreren Mailboxen arbeitet und dadurch viele Daten verschickt.
Das wohl bekannteste Pointprogramm ist "CrossPoint" (siehe nachfolgend unter Kap. 6.4.5.1). Dieses kann auch als - einfaches - Terminalprogramm verwendet werden.
CrossPoint erleichtert erheblich die (tägliche) Kommunikation mit einer oder mehreren Mailboxen. Es wird über Tastatur oder Maus gesteuert und bietet eine situationsabhängige Hilfe (über die F1-Taste) an jeder Stelle des Programms. Auf diese Weise kann man die Bedienung des Programms "erkunden" bzw. "erlernen". Ab der Version 3.11 gibt es auch einen besonders guten Zugang für Braille-Zeilen Benutzer. CrossPoint läuft unter DOS und hat eine Hauptmenüzeile mit Pulldown-Menüs, aus denen die wesentlichen Funktionen ersichtlich sind.
Das Programm und eine genauere Beschreibung "XPOINT.RP" sind beim Autor auf Anfrage auf einer SATIS-Ergänzungsdiskette "E11_XPOI" erhältlich. Man erhält das Programm auch über Mailboxen.
TELIX ist ein sehr leistungsfähiges Terminalprogramm für DOS, das durch seine Flexibilität mit fast allen erhältlichen Modems zusammenarbeiten kann.
Die Benutzerführung geschieht durch Tastaturkürzel, die aber intuitiv verständlich sind. Dadurch konzentriert sich die Benutzerführung auf das Wesentliche, ohne dabei spartanisch zu wirken. Außerdem ist TELIX sehr weit verbreitet und ist quasi der Standard der Terminalprogramme.
TELIX eignet sich auch dazu, direkt mit einen anderen Modem-Besitzer zu kommunizieren, ohne Vermittlung durch Mailboxen, Online-Dienste, o.a. Diese Art der Kommunikation ist allerdings umständlich und mühsam, da die Benutzer sämtliche Einstellungen von Hand eingeben müssen, wofür viele Vorkenntnisse nötig sind.
Eine genauere Informationsdatei "TELIX.RP" befindet sich auf der Diskette 6 im Verzeichnis "TELEKO".
Das Programm "Terminate" ist ein Terminal-Programm unter MS-DOS, ähnlich TELIX. Es wurde von uns noch nicht getestet. (Wir erhielten es 3/98.)
Da es fast 2 MB Speicherbedarf hat, konnte es nicht auf der Diskettensammlung untergebracht werden.