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(21.11.02)


Tipp-Bereich 1: Arbeitsplatz PC: Raumgestaltung, PC-Ausstattung (G 06-12)
Tipp-Gruppe 7: PC Ausstattung : Hardware (1)

Tipp 07-7 : PC: Tipps zur Maus

Kurz-Info

Die Maus dient zur Bedienung des PC über den Bildschirm; Blinde können daher leider mit einer PC-Maus nichts anfangen. Für Sehbehinderte ist es aber umso wichtiger, dass sie die Möglichkeiten der Mausbenutzung optimal nutzen. Zur Maus-Software steht einiges in den Tipps der Tipp-Gruppen 73 und 74. In diesem Tipp geht es um die Hardware-Ausstattung, d.h. die Maus als technisches Gerät.

1. Grundformen von PC-Mäusen

Die klassische Form der PC-Maus ist eine Zweitasten-Maus, die auf einer planen Fläche hin- und herbewegt wird. Entsprechend dieser Bewegung bewegt sich der Mauszeiger auf dem Bildschirm. Mit der linken Maustaste wird durch Klicken an der Stelle der Mauszeigerposition eine Aktion ausgelöst, mit der rechten Maustaste wird das "Kontextmenü" aufgerufen (vgl. Tipp 28-5). Der Anschluss an den PC erfolgt heute in der Regel über die USB-Schnittstelle (vgl. Tipp 7-3).
Eine andere Variante der PC-Maus ist der so genannte "Trackball": Zur Bewegung des Mauszeigers auf dem Bildschirm wird eine beweglich gelagerte Kugel verwendet. Eine "Trackball"-Maus ist mit unter in einen Laptop integriert, weil dann eine ebene Unterlage für die Maus entbehrlich ist. Die Navigation über den "Trackball" ist jedoch deutlich schwieriger und daher weniger empfehlenswert.
Eine dritte Mausvariante, die auch als "Notlösung" in Laptops Verwendung findet, ist das so genannte "Touch-Pad". Auf einer kleinen Fläche vor der Tastatur kann man den Finger bewegen und entsprechend bewegt sich der Mauszeiger. Naturgemäß ist dies noch ungenauer als der "Trackball".
Eine vierte Variante, die aber nur in speziellen, technischen Umgebungen verwendet wird und relativ teuer ist, ist der so genannte "Touch-Screen". Man bewegt einen speziellen Stift direkt auf dem Bildschirm entlang und dabei wird der Mauszeiger mitgeführt.

2. Varianten der Standard-PC-Maus

Für Sehbehinderte geeignet ist unter den genannten Mausformen eigentlich nur die Standard-Maus in verschiedenen Varianten:
Die Zweitasten-Maus gibt es in verschiedenen Erweiterungen: Am wichtigsten ist das so genannte "Scroll-Rad", das sich zwischen den beiden Maustasten befindet. Über Drehen des Rades können Bewegungen des Bildschirminhaltes, aber z.B. auch die Veränderung der Vergrößerungsstufe erreicht werden (vgl. Tipp 36-6). Darüber hinaus funktioniert das Rad aber auch als dritte Maustaste. Auf diese kann z.B. der Zentralsprung des Mauszeigers gelegt werden (vgl. Tipp 74-1).
Inzwischen gibt es auch Mäuse mit bis zu fünf Tasten, die über die zugehörige Software mit einer Funktion belegt werden können.

Weitere technische Varianten:
a) kabelloser Anschluss der Maus über Funk
b) Ersetzung der mechanischen Kugel in der Maus durch ein optisches Abtastsystem

3. Darstellungsformen des Mauszeigers (Maus-Software)

Die Darstellung des Mauszeigers auf dem Bildschirm und auch die Art der Bewegungsabläufe können über die zur Maus gehörige Software eingestellt werden. Hierzu verweisen wir auf die einzelnen Tipps der Tipp-Gruppen 73 und 74. An dieser Stelle weisen wir nur darauf hin, dass es zahlreiche Hersteller von Hardware-PC-Mäusen mit jeweils spezifischer Software gibt, wobei sich diese Mäuse jedoch oft auch über die Standard-Maussoftware des Betriebssystems bedienen lassen. Am bekanntesten sind die im Betriebssystem integrierte Maus-Software von Microsoft (IntelliPoint) und außerdem die Software der Fa. Logitech.

4. Vibrations-Maus (Logitech "iFeel")

Von Fa. Logitech gibt es eine Maus, die neben den üblichen Funktionen eine in der Stärke einstellbare Vibration hat. Diese taktile Rückmeldung erfolgt beim Überfahren von Hyperlinks, Schaltflächen, Menüeinträgen und Scrollbalken. Im Übrigen ist es eine gut ausgestattete Dreitasten-Maus mit Scrollrad, optischem Sensor und USB-Anschluss.
Diese zusätzliche Rückmeldung könnte für Sehbehinderte durchaus hilfreich sein, aber das muss man selbst ausprobieren.
Die "iFeel"-Maus gibt es z.B. bei www.avitos.com für 44 Euro.

5. Braille-Maus

Eine neue Entwicklung, deren Nutzen sich noch nicht gut abschätzen lässt, ist die Integration einer kurzen Braillezeile in die PC-Maus. Hier werden die aktuellen Buchstaben in der Umgebung des Mauszeigers in Brailleschrift dargestellt. Nicht zu verwechseln ist dies mit Kleincomputern in Form einer Maus, die das Lesen über eine Minibraillezeile ermöglichen, z.B. "Lesemaus" von Fa. Flusoft.
Produktbeschreibung und Lieferant wird noch nachgetragen.

6. Produkttests

Aus dem Internet geben wir folgende direkte Links zu Produktübersichten und Tests von PC-Mäusen:

http://www.chip.de/produkte_tests/produkte_tests_8844530.html
(Aktuelle PC-Maus-Modelle von Microsoft und Logitech, Chip, Oktober 2002)
http://www.chip.de/produkte_tests/produkte_tests_167423.html
(Vergleichstest von 13 schnurlosen PC-Mäusen, Chip, Juni 2001)
http://www.windowsbeta.de/html/tests/Hardware/Mouse/Mouse.shtml
 (Vergleichstest von 3 Microsoft PC-Mäusen, November 2000)

Zur weiteren Suche nach Informationen verweisen wir auf Tipp 7-1.

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