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(09.03.07) |
Dieser Tipp
enthält Hinweise
zum Umgang mit PCs in Netzwerken, wie sie z.B. in Universitäten
oder in
größeren Betrieben zur Verfügung stehen. Speziell geht
es um das Problem,
individuelle sehbehindertengerechte Einstellungen oder zusätzliche
Software (Großschrift,
Screenreader, Sprachausgabe, …) auf einem Netzwerk-PC zu nutzen.
In der
Universität, der
Bibliothek oder am Arbeitsplatz: Oft begegnet man vernetzten
Computer-Arbeitsplätzen.
Selten sind sie sehbehindertengerecht eingerichtet.
Grundsätzlich
können
folgende Situationen auftreten:
1. Es sind keine
individuellen Bildschirm-Einstellungen usw. im Netzwerk-PC möglich.
2. Individuelle
Einstellungen
sind im Rahmen des angebotenen Betriebssystems (Windows, …)
möglich, so wie sie
z.B. im Tipp-Bereich 4 Windows 98/XP
beschrieben sind.
Dabei kann
folgendes
vorkommen:
2. a) Speichert
man die
neuen Einstellungen auf dem lokalen PC z.B. unter „Eigene Dateien“ auf
dem
Laufwerk C:, so verschwinden sie entweder beim nächsten Neustart
oder sind
anschließend ausschließlich auf diesem einen PC vorhanden.
Im Netzwerk benutzt
man aber oft verschiedene PCs, je nachdem, welcher frei ist.
2. b) Zumindest
Teile der
Einstellungen lassen sich z.B. als Desktop-Theme (siehe Tipps 31-5 und
26-6) auf dem
individuellen Netzwerk-Speicherplatz sichern. Siehe dazu unten:
Speichern im Netzwerk.
3. Die
Netzwerk-Betreuer
können im System zusätzliche sehbehindertenspezifische Hilfen
fest einrichten,
die dann jedem Nutzer an jedem Arbeitsplatz frei verfügbar sind.
Es können z.B.
Netzwerkversionen von sehbehindertenspezifischen Zusatzprogrammen
(Großschrift,
Screenreader, Sprachausgabe, …) eingestellt werden. So wäre es
auch denkbar,
dass schon beim Anmelden (Einloggen) spezielle Bildschirmdarstellungen
oder
Sprachausgabe verfügbar sind. Auch der Anschluss von
zusätzlicher Hardware
(Braillezeile, Scanner) kann vom Netzwerk-Betreuer ermöglicht
werden.
Die
diesbezügliche Situation
unterscheidet sich von System zu System sehr. Welche Variante das
jeweilige
Netz bietet, muss man bei der Netzwerk-Verwaltung erfragen.
Bei der
Einrichtung eines
Sehbehinderten- oder Blindenarbeitsplatzes müssen diese Varianten
sinnvoll
geplant werden.
Bei der
Durchsetzung solcher
Zusatzeinrichtungen helfen bei größeren Betrieben oder
Einrichtungen der
Betriebsrat oder die Schwerbehindertenvertretungen, bei
Arbeitsplatzmaßnahmen
auch das Integrationsamt.
Wir beschreiben
ein
Netzwerk, dessen Einzel-PCs standardmäßig Windows XP
benutzen. Viele der
Hinweise gelten aber auch unter anderen Windows-Betriebssystemen oder
sogar
Linux usw.
Zugang zu einem
PC im
Netzwerk gibt es in der Regel über ein Nutzerkonto (Account) mit
zugehörigem
Nutzernamen (User, User ID) und einem zugehörigen Passwort, dass
beantragt
werden muss. Alternativ gibt es meist auch die Möglichkeit, sich
kurzfristig
als Gast (z.B. Nutzer=gast, Passwort=gast) oder gegen eine Gebühr
einzuloggen,
z.B. in Stadtbibliotheken oder Internetcafés.
In vielen
Fällen reagieren
Netzwerk-PCs langsamer als Heim-PCs. Oft muss der Zentralrechner des
Netzwerks
abgefragt werden – nach Daten, Freigaben usw. Das ist dann
höchstens an der
Sanduhr am Mauszeiger zu erkennen, die man schnell übersieht.
Falls irgendetwas
nicht sofort funktioniert, sollte man also etwas mehr Geduld
aufbringen, da
sofortiges neues klicken und tippen neue Verwirrungen schafft.
Oft gibt es im
Netzwerk kleine
Monitore an den normalen PCs und besondere PCs z.B. für
Layout-Arbeiten, die
dann neben einem Scanner auch einen praktischen großen Monitor
besitzen. In
Universitäten oder öffentlichen Einrichtungen sind manchmal
auch bereits behindertengerechte
PC-Arbeitsplätze vorhanden.
Anmeldung ans
Netzwerk (Log
in, Einloggen)
Wir beschreiben
den
Anmeldevorgang genau, da hier der Bildschirm meist noch nicht
sehbehindertenfreundlich eingestellt ist.
Falls der
Rechner vor der
Benutzung noch hochfahren muss, dauert dies länger als am
heimischen PC, da
besondere Netzwerksoftware geladen werden muss. Oft laufen die PCs aber
ständig. In beiden Fällen meldet sich zuerst die
Anmelde-Aufforderung (Log in),
in der Regel in kleiner Schrift. Hier muss meist zuerst
der Nutzername, dann das Passwort
eingetragen werden. Beim Springen von einem auf das andere Feld (meist
über TAB
oder Mausklick) kann eine kleine Pause entstehen, weil der Nutzername
unmittelbar
auf Gültigkeit überprüft wird.
Nach
erfolgreicher Anmeldung
ist wieder etwas Geduld erforderlich, da jetzt der PC mit dem Netzwerk
aushandelt, welche Programme und Daten für den aktuellen Nutzer
geladen werden
sollen und diese anschließend lädt.
Sehbehindertengerechte
Einstellungen
Als erstes
müssen Schriftgröße
und Kontraste auf ein erträgliches Niveau gestellt werden, falls
dies möglich
ist (Situation 2 von den oben beschriebenen). Schnell geht dies unter
Windows
XP mit dem Eingabehilfen-Assistent (siehe Tipp 33-1). Wer sich
für
die Details
interessiert, kann auch den Tipp-Bereich 4 Windows 98/XP
studieren,
insbesondere Tippgruppe 31 sowie Tipp 26-6 zur Auswahl von Farbschemata/Designs.
Speichern im
Netzwerk
Wer seine
Dateien einfach in
den Ordner „Eigene Dateien“ speichert, kann im Netzwerk böse
Überraschungen
erleben, da dieser oft nur auf dem jeweiligen Einzel-PC liegt und
vielleicht sogar
bei jedem Neustart gelöscht wird. Meistens aber bekommt jeder
Nutzer ein eigenes
Netzlaufwerk. Das bedeutet, dass z.B. 100 MB Speicher auf dem
Zentralrechner
für den jeweiligen Nutzer reserviert werden. Diesen Speicherplatz
erreicht man
in der Regel wie eine Festplatte, also über den Arbeitsplatz, den
Windows
Explorer oder in Speichern-Menüs bei der Laufwerksauwahl (oft ein
Klappmenü
namens „Suchen in:“ am oberen Fensterrand). Der Speicherplatz hat dann
meist
einen Laufwerksbuchstaben mitten aus dem Alphabet (z.B. K: ) und ist
oft nach
dem Nutzernamen benannt.
Insbesondere ist
es möglich,
ein selbst erstelltes Farbschema/Design im eigenen Speicherbereich
abzulegen,
um es nach dem Start schnell aufrufen zu können (Siehe Tipps 31-5 und
26-6).
© Die Weitergabe der Tipps mit Quellenangabe ist gestattet.