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(09.03.07)


Tipp-Bereich 1: Arbeitsplatz PC: Raumgestaltung, PC-Ausstattung (G 06-12)
Tipp-Gruppe 8: PC Ausstattung : Hardware (2)

Tipp 08-1: Arbeiten am PC in Netzwerken

Kurz-Info

Dieser Tipp enthält Hinweise zum Umgang mit PCs in Netzwerken, wie sie z.B. in Universitäten oder in größeren Betrieben zur Verfügung stehen. Speziell geht es um das Problem, individuelle sehbehindertengerechte Einstellungen oder zusätzliche Software (Großschrift, Screenreader, Sprachausgabe, …) auf einem Netzwerk-PC zu nutzen.

 

A. Grundsätzliches zu den sehbehindertenspezifischen Einstellungsmöglichkeiten am PC im Netzwerk

 

In der Universität, der Bibliothek oder am Arbeitsplatz: Oft begegnet man vernetzten Computer-Arbeitsplätzen. Selten sind sie sehbehindertengerecht eingerichtet.

Grundsätzlich können folgende Situationen auftreten:

1. Es sind keine individuellen Bildschirm-Einstellungen usw. im Netzwerk-PC möglich.

2. Individuelle Einstellungen sind im Rahmen des angebotenen Betriebssystems (Windows, …) möglich, so wie sie z.B. im Tipp-Bereich 4 Windows 98/XP beschrieben sind.

Dabei kann folgendes vorkommen:

2. a) Speichert man die neuen Einstellungen auf dem lokalen PC z.B. unter „Eigene Dateien“ auf dem Laufwerk C:, so verschwinden sie entweder beim nächsten Neustart oder sind anschließend ausschließlich auf diesem einen PC vorhanden. Im Netzwerk benutzt man aber oft verschiedene PCs, je nachdem, welcher frei ist.

2. b) Zumindest Teile der Einstellungen lassen sich z.B. als Desktop-Theme (siehe Tipps 31-5 und 26-6) auf dem individuellen Netzwerk-Speicherplatz sichern. Siehe dazu unten: Speichern im Netzwerk.

3. Die Netzwerk-Betreuer können im System zusätzliche sehbehindertenspezifische Hilfen fest einrichten, die dann jedem Nutzer an jedem Arbeitsplatz frei verfügbar sind. Es können z.B. Netzwerkversionen von sehbehindertenspezifischen Zusatzprogrammen (Großschrift, Screenreader, Sprachausgabe, …) eingestellt werden. So wäre es auch denkbar, dass schon beim Anmelden (Einloggen) spezielle Bildschirmdarstellungen oder Sprachausgabe verfügbar sind. Auch der Anschluss von zusätzlicher Hardware (Braillezeile, Scanner) kann vom Netzwerk-Betreuer ermöglicht werden.

 

Die diesbezügliche Situation unterscheidet sich von System zu System sehr. Welche Variante das jeweilige Netz bietet, muss man bei der Netzwerk-Verwaltung erfragen.

Bei der Einrichtung eines Sehbehinderten- oder Blindenarbeitsplatzes müssen diese Varianten sinnvoll geplant werden.

Bei der Durchsetzung solcher Zusatzeinrichtungen helfen bei größeren Betrieben oder Einrichtungen der Betriebsrat oder die Schwerbehindertenvertretungen, bei Arbeitsplatzmaßnahmen auch das Integrationsamt.

 

B. Allgemeines zur Nutzung eines PCs im Netzwerk

Wir beschreiben ein Netzwerk, dessen Einzel-PCs standardmäßig Windows XP benutzen. Viele der Hinweise gelten aber auch unter anderen Windows-Betriebssystemen oder sogar Linux usw.

Zugang zu einem PC im Netzwerk gibt es in der Regel über ein Nutzerkonto (Account) mit zugehörigem Nutzernamen (User, User ID) und einem zugehörigen Passwort, dass beantragt werden muss. Alternativ gibt es meist auch die Möglichkeit, sich kurzfristig als Gast (z.B. Nutzer=gast, Passwort=gast) oder gegen eine Gebühr einzuloggen, z.B. in Stadtbibliotheken oder Internetcafés.

In vielen Fällen reagieren Netzwerk-PCs langsamer als Heim-PCs. Oft muss der Zentralrechner des Netzwerks abgefragt werden – nach Daten, Freigaben usw. Das ist dann höchstens an der Sanduhr am Mauszeiger zu erkennen, die man schnell übersieht. Falls irgendetwas nicht sofort funktioniert, sollte man also etwas mehr Geduld aufbringen, da sofortiges neues klicken und tippen neue Verwirrungen schafft.

Oft gibt es im Netzwerk kleine Monitore an den normalen PCs und besondere PCs z.B. für Layout-Arbeiten, die dann neben einem Scanner auch einen praktischen großen Monitor besitzen. In Universitäten oder öffentlichen Einrichtungen sind manchmal auch bereits behindertengerechte PC-Arbeitsplätze vorhanden.

 

Anmeldung ans Netzwerk (Log in, Einloggen)

Wir beschreiben den Anmeldevorgang genau, da hier der Bildschirm meist noch nicht sehbehindertenfreundlich eingestellt ist.

Falls der Rechner vor der Benutzung noch hochfahren muss, dauert dies länger als am heimischen PC, da besondere Netzwerksoftware geladen werden muss. Oft laufen die PCs aber ständig. In beiden Fällen meldet sich zuerst die Anmelde-Aufforderung (Log in), in der Regel in kleiner Schrift. Hier muss meist  zuerst der Nutzername, dann das Passwort eingetragen werden. Beim Springen von einem auf das andere Feld (meist über TAB oder Mausklick) kann eine kleine Pause entstehen, weil der Nutzername unmittelbar auf Gültigkeit überprüft wird.

Nach erfolgreicher Anmeldung ist wieder etwas Geduld erforderlich, da jetzt der PC mit dem Netzwerk aushandelt, welche Programme und Daten für den aktuellen Nutzer geladen werden sollen und diese anschließend lädt.

 

Sehbehindertengerechte Einstellungen

Als erstes müssen Schriftgröße und Kontraste auf ein erträgliches Niveau gestellt werden, falls dies möglich ist (Situation 2 von den oben beschriebenen). Schnell geht dies unter Windows XP mit dem Eingabehilfen-Assistent (siehe Tipp 33-1). Wer sich für die Details interessiert, kann auch den Tipp-Bereich 4 Windows 98/XP studieren, insbesondere Tippgruppe 31 sowie Tipp 26-6 zur Auswahl von Farbschemata/Designs.

 

Speichern im Netzwerk

Wer seine Dateien einfach in den Ordner „Eigene Dateien“ speichert, kann im Netzwerk böse Überraschungen erleben, da dieser oft nur auf dem jeweiligen Einzel-PC liegt und vielleicht sogar bei jedem Neustart gelöscht wird. Meistens aber bekommt jeder Nutzer ein eigenes Netzlaufwerk. Das bedeutet, dass z.B. 100 MB Speicher auf dem Zentralrechner für den jeweiligen Nutzer reserviert werden. Diesen Speicherplatz erreicht man in der Regel wie eine Festplatte, also über den Arbeitsplatz, den Windows Explorer oder in Speichern-Menüs bei der Laufwerksauwahl (oft ein Klappmenü namens „Suchen in:“ am oberen Fensterrand). Der Speicherplatz hat dann meist einen Laufwerksbuchstaben mitten aus dem Alphabet (z.B. K: ) und ist oft nach dem Nutzernamen benannt.

Insbesondere ist es möglich, ein selbst erstelltes Farbschema/Design im eigenen Speicherbereich abzulegen, um es nach dem Start schnell aufrufen zu können (Siehe Tipps 31-5 und 26-6).

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