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(12.02.10) |
In diesem Tipp wird beschrieben, wie man auf einfache Weise Bildschirmfotos erstellt. So kann man eine Fehlermeldung vom Bildschirm retten, z.B. wenn der Screen Reader nichts mehr sagt. Außerdem wird die Software JOCR vorgestellt, mit der man Bildschirmfotos machen und den Text darauf erkennen lassen kann.
Eine andere Nothilfemaßnahme ist die PC-Fernhilfe, siehe Tipp 11-6.
Manchmal passiert es blinden PC-Benutzern, dass der PC nichts mehr sagt und man nicht weiß, ob noch eine Meldung auf dem Bildschirm steht. Oder es erscheint eine lange Fehlermeldung, die man eigentlich retten müsste. Durch folgende voll blind zu bewältigenden Schritte kann man in solchen Fällen einfach ein Bildschirmfoto (Screenshot) machen:
1. Die Taste "Drucken" drücken, sie ist rechts von der Taste F12. Sie bringt den aktuellen Bildschirminhalt in die Zwischenablage (den Speicher).
Wenn man kein Foto vom gesamten Bildschirm, sondern nur vom aktuellen Fenster (z.B. mit einer Fehlermeldung) machen möchte, drückt man die Tastenkombination ALT+Druck.
2. Ein Programm öffnen, zum Beispiel WORD, bei vielen liegt dies auf der Tastenkombination STRG+Alt+W. (siehe zu Tastenkombinationen 34-5)
3. Mit STRG+V den Inhalt der Zwischenablage einfügen.
4. Mit STRG+P dies drucken oder mit STRG+S, Eingabe eines Namens und ENTER speichern.
Nun kann man etwas erleichtert den Computer weiterbedienen oder herunterfahren. Die Informationen vom Bildschirm sind ausgedruckt oder gespeichert.
Natürlich kann man statt WORD auch ein anderes Programm öffnen, um das Bildschirmfoto aus dem Speicher einzufügen und zu speichern. Das gewählte Programm muss nur fähig sein, Bilder zu speichern.
Es empfiehlt sich, das gesamte Vorgehen auszuprobieren, so lange kein Notfall vorliegt, damit man es im Ernstfall sicher beherrscht.
Alternativ kann man mit dem Programm JOCR ein Bildschirmfoto machen und darauf enthaltene Schrift erkennen lassen, die der Screenreader dann vorlesen kann. So kann man z.B. auch Texte aus geschützten PDFs weiterverarbeiten.
JOCR 1.0 ist ein winziges Schrifterkennungsprogramm, das nicht installiert werden muss. Es kann den Bildschirminhalt erfassen und darin enthaltene Schrift erkennen und speichern. Dies ist vor allem dann nützlich, wenn es sich um Dateien handelt, deren text nicht auf andere Weise extrahiert werden kann, beispielsweise geschützte Websites, passwortgeschützte PDF-Dateien oder Fehlermeldungen. Das Programm bietet dazu mehrere Möglichkeiten. Es benötigt Microsoft Office 2003 oder eine höhere Version. Gegebenenfalls müssen Sie manuell Microsoft Office Document Imaging (MODI) nachinstallieren, das im Office-Setup unter Office Tools enthalten ist.
MODI und JOCR können die Sprachen Chinesisch, tchechisch, Dänisch, Niederländisch, Englisch, Finnisch, Französisch, Deutsch, Griechisch, Ungarisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch, Schwedisch und Türkisch erkennen. Ihre Sprache stellen Sie über Microsoft Office > Microsoft Office Tools > Microsoft Office Document Imaging ein. Wählen Sie dort Tools > Options > OCR tab > OCR Language aus. Die programmoberfläche ist in englischer Sprache gehalten. (...)
öffnen Sie JOCR und klicken Capture Window an. Nun haben Sie 3 Sekunden Zeit, um mit Alt + Tab (in das gewünschte Fenster) zu wechseln. Dann klicken Sie in JOCR Capture to Clipboard (in Zwischenablage) und Recognize (= erkennen) an. Nach Erledigung der Aufgabe kommt eine Vollzugsmeldung, und der Inhalt der Zwischenablage wird in eine Textdatei namens JOCRTxt.txt kopiert. Nun können Sie den erkannten Text weiterverarbeiten.
Windows: XP, 2003 und Vista, Lizenz: Freeware, Sprache: mehrsprachig, Dateigröße: 84 KB
Direkter Download-Link: http://home.megapass.co.kr/~woosjung/Files/JOCR.exe
Quelle: Software des Monats im Ulrich Hanke Newsletter vom 2.12.2009
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