![]() |
www. SATIS. de |
(22.11.07) |
In diesem Tipp wird beschrieben, wie man mit der Software PC ANYWHERE seinen PC von einem anderen PC aus fernbedienen lassen kann, z.B. um sich helfen zu lassen. Allerdings kann dieses nur von einem sehenden Helfer bedient werden. PC Anywhere kostet ab 180 Euro.
Nähere Informationen stehen auf der Webseite
www.symantec.de, Direktlink: www.symantec.com/de/de/home_homeoffice/products/overview.jsp?pcid=pf&pvid=pca12
ACHTUNG: Diese Beschreibung bezieht sich auf eine nicht aktuelle Version von PC ANYWHERE.
0. Allgemeines
Oft hängt man als Sehbehinderter oder Blinder am PC mit einer ganz
kleinen Frage fest und kann nur deshalb nicht mehr weitermachen. Der Besuch eines Helfers ist aber aufwendig und so schnell nicht
möglich.
Hier hilft das Programm PC ANYWHERE, mit dem man den eigenen Rechner mit dem eines Helfers über Modem so verbinden kann, dass auf dem anderen Bildschirm der Inhalt des eigenen Bildschirms zu sehen ist und sogar die Bedienung von dort aus möglich wird. Mit einer zweiten Telefonleitung (z.B. über ISDN) kann man dann in aller Ruhe die Probleme genau erläutern und erklären.
Mit solch einem System kann aber nur ein Sehender dem Blinden helfen, da der "Berater" einen grafischen Bildschirm präsentiert bekommt, der mit Screenreadern nicht auszulesen ist.
Nachfolgend wird PC ANYWHERE und dessen grundlegende Arbeitsweise und Bedienung beschrieben.
Die Schritte der einmaligen Installation unter 1. sind etwas
aufwändig, aber dabei kann man sich ja helfen lassen. Die
eigentliche Hilfeaktion unter 2. ist dagegen recht einfach.
1. Installation und einmalige Schritte der Einrichtung
a) Bereits bei der Installation kannst Du den Modus wählen, mit dem
Du später arbeiten möchtest. Soll der Rechner
ausschließlich als "Fernbedienung" für einen anderen
Rechner fungieren, wähle den "Remote-Modus". Wenn dein
Rechner von einem andren (Helfer) ferngesteuert werden soll, wähle
den "Host-Modus".
Als Sehbehinderter musst Du also den "Host-Modus"
auswählen, Dein sehender Helfer entsprechend auf seinem Rechner den
"Remote-Modus".
Nach der Installation müssen beide den Rechner neu starten.
b) Auswahl der Verbindungsart
Die Benutzeroberfläche von PC ANYWHERE ist übersichtlich und
relativ leicht zu handhaben. Standardmäßig öffnet sich
das Programm mit dem "Host"-Fenster. Hier befinden sich vier
Symbole für die Verbindungsart. Relevant sind dabei die Symbole
"Modem/ISDN" bzw. " Netzwerk, Kabel, DSL". Je nach
Deiner Verbindung (ISDN oder DSL) wählst Du eine der
Konfigurationen aus. Diese sind während der Installation schon
richtig konfiguriert worden.
c) Konfiguration "Host" - Vergabe von Benutzerrechten (für
den PC des Helfers)
Nun musst Du Deinen Helfer als neuen Benutzer anlegen und ihm
Zugriffsrechte gewähren. Dies geschieht zu Deiner Sicherheit:
Niemand sonst kann auf Deinen Rechner zugreifen!
Hierzu klickst Du mit der rechten Maustaste auf Dein Verbindungssymbol
(Modem oder DSL) und wählst im erscheinenden Kontextmenü den
Eintrag "Eigenschaften" aus. Im neuen Fenster wählst Du
dann die Registerkarte "Anrufer" aus.
In der Mitte erscheint nun die Liste der bereits autorisierten Benutzer.
Klicke in die Fläche mit der rechten Maustaste und wähle aus
dem Kontextmenü den Eintrag "New". Ein Fenster mit drei
Textfeldern erscheint. In das oberste gibst Du den betreffenden
Benutzernamen ein (z.B. den Vornamen des Helfers) und in die anderen
beiden Textfelder das gewünscht Passwort. Mit Drücken der
Eingabetaste wird der Be-nutzer hinzugefügt.
d) Konfiguration "Remote" - Telefonnummer oder IP-Nummer vom
Host speichern
Im "Remote"-Fenster von PC ANYWHERE muss der Helfer als
Verbindungsart Deine Verbindung wählen, d.h. im Falle einer
ISDN-Verbindung wird das Symbol "Modem" gewählt. Vorher
müssen jedoch noch zwei Einstellungen getätigt werden. Mit
Rechtsklick auf das Symbol und Auswahl des Punktes
"Eigenschaften" im Kontextmenü öffnet sich ein neues
Fenster. Hier muss in der ersten Registerkarte der
"Authentifzierungstyp" durch Setzen eines Häkchens beim
betreffenden Eintrag bestimmt werden. Für ISDN ist das die Option
"ISDN via CAPI 2.0" und für DSL der Eintrag
"TCP/IP". Dann muss zur nächsten Registerkarte
"Einstellungen" gewechselt werden. Hier muss für ISDN im
entsprechenden Textfeld die Telefonnummer inkl. Vorwahl des zu
kontrollierenden Rechners, für DSL die IP-Adresse (vier durch
Punkte getrennte Zahlen). Nach Beendigung der Eingaben verlässt man
das Fenster durch die Eingabetaste.
2. Rechner verbinden (für jeden Hilfs-Vorgang)
a) "Host-Rechner" (d.h. eigenen Rechner) starten
Nach der Vergabe von Benutzerrechten startest Du Deinen "Host"
durch Doppelklick auf das Symbol Deiner Verbindung. PC ANYWHERE wartet
dann auf einen möglichen Zugriff seitens des
"Remote-Rechners". Währenddessen kannst Du ganz normal
unter Windows arbeiten.
b) Kommunikation herstellen durch den Helfer
Der Helfer startet PC ANYWHERE und stellt per Doppelklick auf einen
Verbindungstyp im "Remote-Fenster" die unter 1d) vorbereitete
Verbindung her. In der Liste der verfügbaren "Hosts"
wählt der Helfer nun Deinen Rechner aus und gibt den unter 1c)
vergebenen Benutzernamen und das Passwort ein.
Nun sieht der Helfer genau das, was auch auf Deinem Bildschirm zu sehen
ist und sämtliche Eingaben für Deinen Rechner sind von beiden
Rechnern aus möglich. Jetzt kann sich der Helfer also in Deinem
System bewegen, d.h. Einstellungen bzgl. der Bildschirmdarstellung
vornehmen, Dateien kopieren/verschieben/löschen usw.
c) Kommunikation beenden
Auf beiden Rechnern muss das Programm PC ANYWHERE beendet (z.B. durch
"Alt+F4") und die Internetverbindung getrennt werden. Der Helfer
hat nun wieder seinen eigenen Bildschirminhalt vor sich, und Du selbst
kannst auf Deinem PC normal weiterarbeiten.
Von einem SATIS-Nutzer erhielten wir folgenden Hinweis zur teureren Alternative Netviewer:
Mit PC-Anywhere "kann aber nur ein Sehender dem Blinden helfen, da der "Berater" einen grafischen Bildschirm präsentiert bekommt, der mit Screenreadern nicht auszulesen ist.
Was uns an PCAnywhere nicht gefiel war, dass bei Kunden bzw. beim Client die komplette Software installiert werden muss, damit "Berater" und "Client" miteinander in Kontakt treten können.
Wir setzen inzwischen das viel teurere aber auch bessere Produkt NetViewer ein. Das hat den Vorteil, dass man die Client-Software direkt aus dem Internet laden kann und keine langwierige Installation durchführen muss.
Wenn man viele Kunden betreut, ist das ein wichtiges Argument. Außerdem ist die Performance besser.
Aber auch bei diesem System bekommt der "Berater" einen grafischen
Bildschirm, kann also kein Blinder sein.
Nähere Infos dazu gibt es unter www.netviewer.de.
© Die Weitergabe der Tipps mit Quellenangabe ist gestattet.