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www. SATIS. de |
(06.09.06) |
Auch auf www.incobs.de gibt es allgemeine Informationen über Sprachausgaben unter dem Direktlink
www.incobs.de/produktinfos/sprachausgaben/
Hier ist nachfolgend ein Infotext von dort wiedergegeben (Stand 27.08.2004).
Sprachausgaben setzen Text in Sprache um. Häufig werden sie auch TTS genannt, was für die englischsprachige Bezeichnung "Text to Speech" (Text nach Sprache) steht. Blinde und stark sehbehinderte Menschen nutzen Sprachausgaben in Verbindung mit anderen elektronischen Hilfsmitteln. Sie sind entweder in sogenannte "Lesesprechgeräte" integriert - hiermit werden Schriftstücke eingescannt und vorgelesen - oder sie werden für die Arbeit am Computer eingesetzt. Ein Screenreader wandelt dann die vorhandenen grafischen Bildschirminhalte in Text um. Ausgabemedien sind Sprachausgabe und Braillezeile.
Sprachausgaben werden als externe Anschlussgeräte in Form von Steckkarten oder als reine Softwarelösung (Ausgabe über die Soundkarte) angeboten. Softwarelösungen haben heute den Vorrang. Sucht man das Marktangebot nach Hardware-Sprachausgaben ab, wird man höchstwahrscheinlich inzwischen nur noch das Produkt Apollo 2 von der Firma Dolphin finden.
Bei allen gängigen Systemen kann der Nutzer Sprachgeschwindigkeit, Lautstärke, Tonhöhe und Satzmelodie selbst regulieren.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen konkatenativen und regelbasierten Systemen. Konkatenativen Systemen liegen die Sprachfragmente einer menschlichen Stimme zugrunde, die in immer kleinere Einheiten (Satz, Wort, Silben, Phoneme) zerlegt werden. In regelbasierten Systemen wird die Sprache nach einem festgelegten Algorithmus rein synthetisch erzeugt.
Auf den ersten Blick scheint die Verständlichkeit einer Sprachausgabe, also die möglichst große Annäherung an menschlich gesprochene Sprache, ihr wichtigstes Qualitätsmerkmal zu sein. In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass Anwender bei der Beurteilung der "Verständlichkeit" einer Sprachausgabe sehr unterschiedlich reagieren. Die Vor- und Nachteile des jeweiligen Systems müssen im Einzelfall abgewogen werden: Die Reaktionsgeschwindigkeit der auf menschlicher Stimme basierenden Systeme ist in der Regel langsamer als bei regelbasierten, synthetischen Sprachausgaben. Rein synthetisch arbeitende Sprachausgaben können den Zuhörer hingegen beim Vorlesen langer Fließtexte ermüden.
Wichtig ist auf jeden Fall: Beide Systeme müssen wie Dialekte gelernt werden. Erst wenn sich der Nutzer längerfristig in die Sprache eingehört hat, wird es ihm möglich, z. B. Schreibfehler im gesprochenen Text zu ermitteln.
Beim Kauf eines Screenreaders wird häufig standardmäßig eine Sprachausgabe mitgeliefert. Wem diese auch nach einigen Tagen Eingewöhnungszeit nicht zusagt, der kann auf eigene Kosten andere Sprachen nachrüsten. Die Hersteller geben Auskunft, welche Systeme hierfür in Frage kommen. Einige Sprachausgaben, wie z. B. die Infovox-Ausgaben sind auch als Demoversionen, die bis zu 30 Tagen in vollem Umfang genutzt werden können, verfügbar. Diesbezügliche Informationen sowie die Demos erhalten Sie bei den Herstellern bzw. Anbietern. Bei der Beurteilung einer Sprachausgabe sollten folgende Kriterien beachtet werden:
Sprachausgaben benötigen eine relativ große Zeitspanne zwischen Leseauftrag und Sprachreaktion. Bei der Ausgabe langer Fließtexte bereitet das keine Probleme, dagegen kann es bei der interaktiven Arbeit mit dem PC lästig werden. Hilfreich kann ein schnellerer Rechner sein, allerdings sollte dies im Einzelfall nochmals geklärt werden.
Hörbeispiele der zur Zeit gängigen Sprachausgaben können abgerufen werden unter:
http://ttssamples.syntheticspeech.de/deutsch/index.html
Zusätzliche Sprachsynthesen für Screenreader bietet im deutschsprachigen Raum die Firma ETeX an.
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