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(12.03.10) |
Eine Kurzform bilden die Empfehlungen des FIT, die wir weiter unten im
Tipp anschließen. Eine ausführliche Darstellung bieten die
Empfehlungen des W3C, die man auf deutsch im Internet unter
www.w3.org/Translations/WCAG20-de/
findet. Besonders hinzuweisen ist auf das Buch, "Barrierefreies
Webdesign", von Jan Hellbusch. Nähere Informationen findet man
auf der Webseite zum Buch
www.barrierefreies-webdesign.de.
Nicht immer sind die Informationen, die mit der Internet-Technologie
verbreitet werden, wie z. B. Seiten im World Wide Web oder im Intranet
eines Unternehmens so gestaltet, dass sie für Blinde und
Sehbehinderte zugänglich sind.
Wenn Web-Designer bei der Erstellung ihrer Web-Seiten die nachfolgenden
Hinweise beachten, erhalten blinde und sehbehinderte Menschen bei
Verwendung eines gängigen Browsers wie Internet Explorer oder
Netscape Navigator einen Zugang. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese
Seiten allen ergonomischen Bedürfnissen blinder oder sehbehinderter
Benutzer entsprechen. Weiterführende Informationen und Normen zur
behindertengerechten Gestaltung von Web-Seiten werden vom World Wide Web
Consortium herausgegeben.
(siehe hierzu
www.w3.org/Translations/WCAG20-de/ )
Im Interesse aller blinden und sehbehinderten Benutzer bitten wir auch
diese Normen zu beachten, die stets aktualisiert werden.
Eine einfache Faustregel für die Zugänglichkeit von
Web-Seiten
Wenn Web-Seiten auch bei ausgeschalteter Grafikfunktion eines
Internetbrowsers ohne Verlust wesentlicher Informationen lesbar sind und
die Navigation gewährleistet bleibt, können diese Seiten auch
von blinden und sehbehinderten Menschen genutzt werden.
Weitere wichtige Grundregeln für die blinden- und
sehbehindertengerechte Webseitengestaltung
Die Web-Seiten-Sprache HTML bietet die Möglichkeit, in einem
Web-Dokument Strukturmerkmale (z. B. hervorgehobener Text)
unabhängig von deren optischer Ausgestaltung (z. B. rote
Schrift) festzulegen. Wenn von dieser Möglichkeit Gebrauch
gemacht wird, dann ist dies ein weiterer Schritt, um die
Zugänglichkeit der Seite für Blinde und Sehbehinderte zu
verbessern. Durch die Trennung von Struktur und Layout ergibt sich
nämlich für den Benutzer die Möglichkeit, die
Layout-Vorgaben einer Seite durch solche zu ersetzen, die seinen
persönlichen Bedürfnissen entsprechen. Wenn ein Sehbehinderter
z.B. keine Farben unterscheiden kann, so erhält er die
Möglichkeit hervorgehobenen Text auch in Fettschrift darstellen zu
lassen.
In HTML wird das Prinzip der Trennung von Struktur und Layout
unterstützt durch so genannte Cascading Style Sheets
(CSS), die mit Druckformatvorlagen einer Textverarbeitung vergleichbar
sind.
Generell sollte bei der Wahl der Layout-Merkmale darauf geachtet werden,
dass diese durch die persönlichen Browser-Einstellungen des Lesers
verändert werden können. In diesem Zusammenhang ist es auch
wichtig, dass relative Größenangaben für Rahmen und
Tabellen verwendet werden statt absoluter Werte, also z. B.
Spaltenbreite = 20 % der Fensterbreite statt Spaltenbreite = 300
Pixel.
Leider halten sich viele HTML-Generatoren, mit denen Web-Seiten quasi
automatisch generiert werden können, nicht an dieses Konzept.
Die wichtigsten Anforderungen im Einzelnen
1) Textgestaltung
Wenn Text in Form von Grafik (im Bildformat) dargestellt wird, kann er
von Blinden und vielen Sehbehinderten nicht gelesen werden. Das gilt
auch für Bildformate innerhalb von PDF- und Postscript-Dateien.
Für viele Sehbehinderte ist es wichtig, Schriftgrößen im
Browser freizügig festlegen zu können. Deshalb sollten nur
relative (z.B. +2) und keine absoluten (z. B. 15pt) Größen
und Schriften verwendet werden.
Wenn Farbe oder Zeichenformate nicht nur zur Hervorhebung, sondern als
sinntragendes Unterscheidungsmerkmal eingesetzt werden, kann dies von
Blinden und vielen Sehbehinderten nicht erkannt werden (Beispiel
schwarze und rote Zahlen). Dies kann durch zusätzliche
Sonderzeichen vermieden werden (rote Zahlen können mit Minuszeichen
versehen werden).
Animierte Texte können zu Problemen führen, z. B. bei zu hoher
Durchlaufgeschwindigkeit bei Rolltexten.
2) Rahmen (Frames)
Wenn viele Frames gleichzeitig auf dem Bildschirm dargestellt werden,
werden Web-Seiten für Blinde und stark Sehbehinderte
unübersichtlich. Es ist wichtig, dass Frames mit sinnvollen Namen
versehen werden, wie z. B. Text, Inhalt oder
Menü.
3) Formulare und Dialoge
Die Beschriftung von Eingabefeldern muss in unmittelbarer Feldnähe
erfolgen, damit es nicht zu Fehleingaben kommen kann. Formulare
müssen alternativ mit der Tastatur bedienbar sein, da Blinde in der
Regel keine Maus benutzen.
Die Verwendung von Java oder Javaskript kann zu Problemen führen.
Diese betreffen Windowsapplikationen im Allgemeinen und können im
Rahmen dieses Papiers nicht erschöpfend behandelt werden. Wir
verweisen in diesem Zusammenhang auf die Informationsschrift Wie
grafische Programmoberflächen (GUI) programmiert werden sollten,
damit sie für Blinde und Sehbehinderte zugänglich
sind.
4) Grafische Darstellungen und Symbole
Grafiken, Bilder, Animationen, Symbole sowie grafische Bedienelemente
sind für Blinde und viele Sehbehinderte nicht erkennbar und nicht
bedienbar. Dies kann vermieden werden, wenn diese mit einem sinnvollen
Beschreibungstext versehen sind. Wenn Grafiken mit einer höheren
Aussagekraft verwendet werden, ist das Angebot einer Beschreibung in
einer alternativen Textseite hilfreich. Dies gilt auch für
Video-Clips.
Weiterführende Informationen im Internet siehe oben im Kurz-Info.
© Die Weitergabe der Tipps mit Quellenangabe ist gestattet.