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(29.01.04), HR


Tipp-Bereich 11: Sonstiges
Tipp-Gruppe 88:  Homebanking

Tipp 88-1 : Was ist Homebanking? (Grundinformationen)

Kurz-Info

Dieser Tipp  enthält Grundinformationen über das Homebanking.

Vorab die Gliederung dieses Überblicks: 

1. Was bedeutet der Begriff "Homebanking"?

2. Möglichkeiten und Vorteile des Homebanking?

3. Technische Voraussetzungen und  Zugang zum Homebanking

4. Wie wird die Sicherheit gewährleistet (vor fremden Zugriffen)?  (PIN und TAN)

5. Allgemeines zu Installation und Bedienung

Beschreibung

1. Was bedeutet der Begriff  "Homebanking"?

Als Homebanking bezeichnet man das Erledigen von Bankgeschäften „im eigenen Wohnzimmer“. Dies ist telefonisch möglich oder per PC. Wir konzentrieren uns hier auf die Version per PC.

Homebanking beschränkte sich zunächst auf den Zahlungsverkehr, heute ist mit entsprechender Software nahezu jedes Bankgeschäft möglich.

2. Vorteile von Homebanking

-        Homebanking erspart Wege und Kosten.

-        Für Sehgeschädigte und Blinde erschließt Homebanking oft erst die selbständige Abwicklung und Kontrolle der eigenen Geldgeschäfte.

-        Faktisch alle Finanzgeschäfte können von zu Hause erledigt werden.

-        Bei Beachtung der Bankhinweise ist eine größtmögliche Sicherheit gegeben.

-        Homebanking bringt Mobilität beim „Rosinen picken“. Denn die Software erlaubt Ihnen die Kontoführung bei mehreren Banken, das heißt Sie wählen die kostengünstige Bank für den Zahlungsverkehr und die attraktivere Bank für die Geldanlage.

-        Jede Kontobuchung kann bei einigen Software-Versionen mit Kennziffern versehen werden. So erschließt sich auch uns eine neue Art der automatischen Finanzplanung – bis hin zur Kombination der Homebanking-Software mit einem Programm für Ihre Steuererklärung. 

3. Voraussetzungen und Zugang zum Homebanking

War bisher „jedes alte Hündchen“ von PC für die Homebanking-Software geeignet, trifft dies bei den neuen Software-Angeboten nicht mehr in vollem Umfang zu. Zum Beispiel benötigt die kostenlose Software von T-Online (Homebanking ist integriert) eine Bildauflösung von 800 x 600 dpi. Dies kann unsere Hilfsmittel wie Schriftvergrößerungen beeinträchtigen. Sie sollten einen Internetzugang haben (Microsoft Internet Explorer 5x, AOL oder T-Online, Betriebssystem ab Windows 95, 64 MB Arbeitsspeicher und ein CD-ROM-Laufwerk.
Derzeit werden die schlichteren, für uns oft besser zu bedienenden Programme, ersetzt durch graphisch und inhaltlich anspruchsvollere Programme. Was dem normal Sehenden gefällt, muss für uns leider nicht in gleicher Weise gelten. Zur Zeit läuft eine Anfrage bei der Firma Starfinanz in Hamburg bezüglich StarMoney, Version 4.0. Die ansonsten sehr gute Software lässt sich offenbar nicht voll per Tastatur bedienen, beim Einsatz von Schriftvergrößerungen ist der Text so breit angeordnet, dass Buttons für uns versteckt bleiben. Das laut Werner Krause (Hilfsmittelreferent beim Deutschen Blindenverband) auch von voll Erblindeten gut nutzbare Genolite wird Anfang 2004 ersetzt, wir berichten nach Eingang einer Demo-Version.

Sprechen Sie mit Ihrer Hausbank über den Umfang Ihres Homebanking-Engagements. Denn alle Konten, über die Sie verfügen wollen, müssen von der Bank „frei geschaltet“ werden. Dabei wird auch vertraglich geregelt, über welchen Betrag Sie demnächst arbeitstäglich verfügen möchten, zum Beispiel begrenzen Sie Ihr Überweisungsvolumen auf 2.000 Euro. Ihre Bank wird Ihnen ein hauseigenes Programm vorstellen. Dies wird in aller Regel Geld kosten, hat aber gegenüber kostenlosen Programmen den Vorteil, dass es notfalls von der Bank bei Ihnen installiert wird - und der Bankspezialist auch später bei Fragen vor Ort ist.

Faktisch alle Bankprogramme können auch offline bearbeitet werden. So ist ein sicheres Arbeiten in Ruhe möglich. Fertige Geschäftsvorfälle landen in einem Ausgangskorb. Sie gehen erst online und senden der Bank Ihre Aufträge zu, wenn alles Vorbereitungen abgeschlossen sind. Sicherheit siehe Abschnitt 4.

Kaufen Sie nicht „die Katze im Sack“. Die Bank sollte Ihnen eine Demo-Version ihrer Software zur Verfügung stellen oder einer Testphase zustimmen. Schließlich ist sie daran interessiert, dass Sie Homebanking nutzen.

 4. Wie wird die Sicherheit gewährleistet? 

Faktisch alle Programm können durch ein Passwort vor unberechtigter Nutzung gesichert werden, Zusätzlich wird ein Passwort benötigt, um den Bankrechner zu erreichen. Und schließlich stimmen Sie mit Ihrer Bank ab, welches Sicherheitsmodul Sie nutzen wollen, zum Beispiel

     PIN und TAN,
HBCI-Chipkarte oder
HBCI mit Schlüsseldiskette.

Beim PIN/TAN-Verfahren (Persönliche Identifikationsnummer und Transaktionsnummer) erhalten Sie von der Bank ein Passwort und eine Liste mit Transaktionsnummern. Eine solche TAN wird zusätzlich zum Passwort fällig, wenn Sie beispielsweise eine Überweisung in Auftrag geben. PIN wie auch die TAN-Liste können theoretisch im Programm gespeichert werden, dann aber nehmen Sie sich einen Teil des Sicherheitssystems weg.

HBCI mit Chipkarte ist komfortabler. Die von der Bank ausgestellte Karte, Format wie die bekannten Bankkarten , enthält alle erforderlichen Informationen. Die Karte wird in ein Lesegerät eingelegt, das am PC (USB-Schnittstelle) angeschlossen wird. Mit einer 5- oder 6-stelligen Geheimnummer (PIN) werden jetzt die Aufträge auf die Reise geschickt. Nachteil: Das Lesegerät kostet Geld. Vorteil: Mit dem Lesegerät können Sie auch Chips Ihrer Bankkarte aufladen. Der Chip in Ihrer normalen Bankkarte stellt eine elektronische Geldbörse dar. Aufgeladen mit 100 oder 200 Euro können Sie in vielen Geschäften „quasi bar“ bezahlen. So auch in Parkhaus oder am Parkautomatten. Beim dritten Verfahren erhalten Sie eine Schlüsseldiskette, die bei Transaktionen in den PC einzuschieben ist. Entscheiden Sie, was für Sie besonders bequem und bezahlbar ist.

5. Allgemeines zur Installation und Bedienung

In der Regel ist die Installation der Software auch für unsere Zielgruppe unproblematisch. Sonst greift man auf einen Sehenden in der Familie zurück, nur selten wird der Bankspezialist gefragt sein. Die Bank ist gern behilflich, oft aber nur gegen Entgelt. Verhandeln Sie.



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