www. SATIS. de

(29.01.04), HR


Tipp-Bereich 11: Sonstiges
Tipp-Gruppe 88:  Homebanking

Tipp 88-9 : Homebanking - Info im Internet

Kurz-Info

in diesem Tipp sind Links aus dem Internet mit weiteren nützlichen Informationen über das Homebanking zusammengestellt.
 

Quelle 1:

www.matthias-haenel.de/waentbnk.html

In diesem Link werden nach ein paar historischen Vorbemerkungen über das Entstehen des Homebanking verschiedene Wege aufgezeigt, wie das Homebanking technisch abläuft, und insbesondere, inwieweit sich dabei Probleme für Sehbehinderte ergeben.

Der nachfolgende Text stammt von dieser Webseite:

Im Prinzip könnte das Homebanking für Blinde und Sehbehinderte eine ideale Einrichtung sein. Beschwerliche Wege zur Bank oder Sparkasse, Kontoauszüge, und das Ausfüllen von Überweisungsaufträgen sind Aktionen, für die oft vertrauenswürdige Hilfspersonen benötigt werden. Ein gut einsetzbares Homebanking löst besagtes Problem schlagartig.

Aus diesem Grund haben Blinde in den 90er Jahren sehr gern das Homebanking über Datex‑J, BTX oder T‑ONLINE eingesetzt. Der Bildschirmaufbau, den die damals genutzten Programme (meist BTX‑Decoder genannt) produzierten, war rein zeichenorientiert, und es gab keine Grafiken und Bilder. Da sich die meisten Geldinstitute dem von der Deutschen Telekom angebotenen Dienst anschlossen, konnten viele auch bei der ursprünglichen Hausbank verbleiben. Doch leider distanzierten sich etliche Banken von diesem Verfahren und führten eigene Applikationen ein, die ausschließlich über das Internet erreichbar sind. Die Euro‑Umstellung gab den ehemaligen Anwendungen den endgültigen Gnadenschuss, was zur Abschaltung der alten Applikationen führte.

Wer heute Homebanking praktizieren möchte, muss sich somit mit dem Internet arrangieren. Es gibt 2 Verfahren, den heimischen Computer mit der Hausbank zu verbinden. Viele Institute nutzen das sogenannte Internet‑Banking. Hierbei verwendet man den üblichen Browser wie Internet Explorer. Die Seiten sind meist auch für Blinde gut bedienbar aufgebaut. Zur Übertragung der Daten wird auf ein sicheres Protokoll namens SHTTP zurückgegriffen. Damit keine unbefugten Überweisungsaufträge erfolgen können, stehen dem Endbenutzer seitens der Bank ausgehändigte Transaktionscodes zur Verfügung. Einige Geldinstitute bieten Applikationen für reine Testzwecke an. Auf solche Angebote sollte gerade dann zurückgegriffen werden, wenn man sich unsicher ist, ob die eingesetzten Hilfsmittel derartige Applikationen verkraften. Probieren Sie es ruhig einmal mit dem Angebot der Sparkasse Heidelberg aus.

Andere Geldinstitute verwenden den so genannten HBCI‑Standard, hinter dem sich die Bezeichnung "Homebanking Computer Interface" verbirgt. Dieses Verfahren soll äußerst sicher und komfortabel sein. Hier gibt es keine Transaktionscodes mehr. Die Legitimation z.B. für rechtmäßige Überweisungen steckt in einer Chipkarte, die von einem entsprechenden Leser verarbeitet wird. Dieser muss natürlich an den heimischen Computer angeschlossen werden. Einige Banken setzen alternativ zur Chipkarte als Zwischenlösung eine Diskette ein, auf der alle Identifikationsdaten gespeichert sind.

Der Zugang zu HBCI‑Anwendungen wird meist über speziell zu Installierende Software realisiert. Besagte Software heißt z.B. STARMONEY oder QUICKEN. Allerdings reagieren Entwickler und Vertreiber von Screenreadern sehr empfindlich auf diese Namen, denn sowohl STARMONEY als auch QUICKEN sind extrem mausorientiert und verfügen über Fensterklassen, die für spezielle Hilfsmittelsoftware tödlich sind. Eigentlich könnte dieser Tatbestand das Ende für blinde Homebanking‑Nutzer bedeuten, deren Hausbanken auf den HBCI‑Standard bestehen.

Doch glücklicherweise verwenden viele Banken zusätzlich zentrale ONLINE‑Applets, die alternativ die Funktionalität der lokal installierten Software abdecken. Über diese Applets wickelt man Überweisungsaufträge ab, Ruft Kontoauszüge auf oder richtet Lastschriftaufträge ein.

Zumindest die neuste Version von JAWS und der WEBFORMATOR können mit diesen Applets umgehen. Blinde, die ihr System auf dem aktuellen Stand halten, sind somit noch einmal mit dem so genannten "blauen Auge" davon gekommen und können auch weiter Bankgeschäfte von zu Hause abwickeln. Persönliche Erfahrungen habe ich mit dem Angebot der HASPA Hamburg gemacht.

1999 (C)opyright by Matthias Hänel, Norderstedt

Letzte Änderung 13.7.2003


© Die Weitergabe der Tipps mit Quellenangabe ist gestattet.