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(03.06.05) |
In diesem Tipp wird die Bedeutung von Grafiken in der EDV beschrieben, sowie besondere Aspekte für Sehbehinderte und Blinde.
Grafiken (also Bilder, Diagramme, Piktogramme usw.) nehmen in der EDV immer mehr Raum ein.
Da das Fotographieren und Filmen zunehmend auf digitalen Techniken beruht, ist es einfach, so hergestellte Grafiken in Texte sowie auf Webseiten usw. einzubinden und weiter umzugestalten.
Blinde Menschen können Grafiken naturgemäß gar nicht erfassen, eine Umwandlung in Reliefs ist aufwendig und schwierig.
Auf Internetseiten sollten daher Grafiken, wenn sie denn erforderlich sind, immer mit Alternativtexten versehen sein, damit blinde Menschen die wichtigsten Informationen davon erfassen können (siehe dazu auch Tippgruppe 80 und 84, insbesondere Tipp 80-8). Auch in Textdokumenten vorhandene Grafiken sollten durch Text erläutert sein.
Für Sehbehinderte bietet Grafik-Software die Möglichkeit einer schnellen Bildvergrößerung sowie eine Verbesserung von Farben und Kontrasten; daher sind solche Programme auch in SATIS wichtig (siehe dazu die Übersicht in Tipp 92-3) Nützlich ist für Sehbehinderte auch die Möglichkeit, Grafiken bzw. Bilder zu einer leicht vorführbaren Serie zusammenzustellen (siehe z.B. Tipp 92-8)
Eine besondere Rolle spielen Grafiken bei Scannern: Die bedruckten Seiten werden erst als Grafik in den PC eingelesen und dann mittels einer Erkennungssoftware (OCR) in Text umgewandelt (siehe dazu Tippgruppe 63)
Seit der Einführung von Windows sind auch auf PC-Bildschirmen viele grafische Elemente enthalten. Da diese sich nicht ohne weiteres in Sprache oder Braillezeichen umsetzen lassen, ist für Blinde und hochgradig Sehbehinderte eine eigene Software erforderlich ("Screen Reader", siehe Tippgruppen 50 bis 53)
Um Grafiken im PC zu speichern, ist viel mehr Speicherplatz erforderlich als für Text, denn es muss nicht jeder Buchstabe, sondern jedes Pixel einzeln gespeichert werden. Es gibt aber verschiedene Tricks einer Datenkomprimierung, und für diese ist eine unüberschaubare Anzahl von Bildformaten und Komprimierungsprogrammen entstanden .Eine Übersicht über verschiedene Grafikformate findet man z.B. auf http://www.rz.fhtw-berlin.de/content/helpcenter/allgemein/Grafikformate_-/. Gute Software zur Bildbearbeitung ist in der Lage, die Grafiken verschiedener Formate zu bearbeiten und zu konvertieren, so dass man als einfacher Nutzer nur Elementares dazu wissen muss. Hier nur ein Satz: Die wichtigsten Formate sind BMP, TIFF, PNG, GIF und JPEG. Besonders platzsparend aber auch bildvergröbernd ist JPEG für Fotos. PNG und GIF sparen Platz bei einfacheren Grafiken. TIFF bietet hohe Qualität für Drucke bei hohem Speicherplatz. BMP ist ein veraltetes einfaches Standardformat. Auflösung und Farbtiefe, die für den Speicherplatz maßgeblich sind, können bei allen Formaten eingestellt werden.
Das bei Dokumenten oft verwendete Format PDF ist halbgrafisch und bringt daher für Blinde Zugangsprobleme mit sich (siehe Tippgruppe 91).
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